Chancenlos

Pröll hätte gegen Fischer nicht gewonnen

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Das ÖVP-Urgestein Andreas Khol erklärt, wieso die Schwarzen keinen Kandidaten für die Präsidentenwahl aufgestellt haben.

ÖVP-Seniorenbundchef Andreas Khol hat am Sonntag in der ORF-Diskussion "Im Zentrum" die Entscheidung der Volkspartei verteidigt, keinen Kandidaten in die Bundespräsidenten-Wahl zu schicken. Der frühere Nationalratspräsident argumentierte damit, dass die ÖVP gegen Amtsinhaber Heinz Fischer keine Chance gehabt hätte. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, der lange mit einer Kandidatur geliebäugelt hatte, hätte nach Einschätzung Khols zwar wohl eine Stichwahl erreicht, dort aber nicht gewonnen.

Keine Wahlempfehlung
Noch dazu hätte Khol nichts von einem monatelangen Wahlkampf zwischen Kandidaten der Großparteien in Zeiten der Wirtschaftskrise gehalten, und er bescheinigte Fischer, sein Amt "korrekt" ausgeführt zu haben. Wahlempfehlung gab der Seniorenbundchef keine ab. Einzig die freiheitliche Kandidatin Barbara Rosenkranz ist für ihn wegen ihrer aus seiner Sicht unklaren Aussagen zu Verbotsgesetz und Gaskammern unwählbar. Christenpartei-Kandidat Rudolf Gehring ist Khol kirchenpolitisch zwar zu "vorkonziliar", an sich sei er aber ein ordentlicher Mann.

Bezüglich der künftigen Amtsperiode plädierte Khol dafür, das Staatsoberhaupt nur einmal für sechs Jahre zu wählen. Gleiches ist für den Sprecher des Rosenkranz-Unterstützungskomitees Herbert Haupt (FPK) denkbar. Dem früheren Präsidentschaftskandidaten und SPÖ-Verkehrsminister Rudolf Streicher gefiele - wie Präsident Fischer - eine achtjährige Periode ohne Wiederwahl.

Richard Piaty, ehemaliger Ärztekammer-Präsident und seit Donnerstag offiziell Vertreter des Gehring-Unterstützungskomitees, überraschte in der Diskussion damit, dass er mit seinem Favoriten vor zwei Tagen erstmals gesprochen habe.

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