"Politik muss blind gewesen sein"

Rapper Nazar attackiert Kanzler Kern

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Die österreichische Asylpolitik sei gescheitert, so der Musiker.

Am Montagabend diskutierte Kanzler Kern auf Puls 4 mit Unternehmern über die österreichischen Zukunftspläne. Auch Rapper Nazar nahm an der Sendung teil und übte heftige Kritik aus.

Die Sicherheitslage im Inland sei "absolute Top-Priorität", meinte Kern angesprochen auf den in Wien festgenommenen Terrorverdächtigen. Aus diesem Grund sei ein umfangreiches Maßnahmenpaket geplant. Dass der 17-Jährige in Österreich aufgewachsen und dennoch radikalisiert worden sei, gebe besonders zu denken.

Nazar teilte aus

Rapper Nazar, der iranische Wurzeln hat, kennt die Schwierigkeiten bei der Integration und verurteilte die österreichische Asylpolitik heftig. Man würde Menschen mit Migrationshintergrund ihre Perspektiven nur vorgaukeln, weshalb sich vor allem junge Migranten ausgegrenzt fühlen würden. "Die Politik muss sehr blind gewesen sein in den letzten zehn Jahren", kritisierte der Musiker.

Vor allem die Wartezeit auf den Asylbescheid müsse gekürzt werden, denn beim Nichtstun "kann man nur auf dumme Ideen kommen". Deshalb müsse man Migranten schnell in den Arbeitsmarkt integrieren, nur so könne man ihnen die Sprache und die österreichischen Werte vermitteln.

Kern stimmt zu

Auch Kanzler Kern stimmte den Äußerungen Nazars zu. Er wolle jedoch "keinen Niedriglohnsektor" durch schlecht bezahlte Migranten schaffen, weshalb im Mittelpunkt seines Integrationsprogramms Sprachkurse, Wertekurse und Arbeitspraktika stünden.

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