Obmann-Wahl

Rat der Kärntner Slowenen wählt Inzko

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Der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina, der Kärntner Slowene Valentin Inzko, ist Sonntagabend vom Volksgruppentag zum Obmann des Rates der Kärntner Slowenen gewählt worden.

Von den 48 Delegierten stimmte bei einer Enthaltung keiner gegen Inzko, Gegenkandidaten gab es nicht. Zu Stellvertretern wurden der Vizebürgermeister von Zell Pfarre (Bezirk Klagenfurt Land), Nanti Olip, sowie der Lehrervertreter Danilo Katz bestimmt.

Er wolle für eine gemeinsame Vertretung der Kärntner Slowenen eintreten, sagte Inzko in seiner Antrittsansprache. Die Volksgruppe habe ein Harmoniebedürfnis und sollte mit einer Sprache sprechen. Zudem müsse erreicht werden, dass "Zweisprachigkeit als Reichtum" anerkannt werde.

"Ortstafelfrage politisch verhandeln"
Zum Thema Ortstafeln meine Inzko, dass nicht nur juristisch verhandelt werden dürfe sondern auch politisch verhandelt werden müsse. Neben den Ortstafel gebe es für die Kärntner Slowenen noch andere brennende Fragen wie das zweisprachige Schulwesen oder die Kindergärten, so Inzko.

Das im März nach dem gescheiterten Versuch der Selbstauflösung kollektiv zurückgetretene Präsidium wurde vom Volksgruppentag entlastet. Die Finanzlage das Rates befand sich offenbar doch nicht in dieser Schieflage, die teilweise kolportiert worden war. Die Bilanz sei derzeit ausgeglichen hieß es.

Der scheidende Obmann des Rates, Karel Smolle, verabschiedete sich gewohnt kämpferisch. "Die Kärntner Slowenen sind Opfer von Rechtsbeugung, das sage ich in aller Radikalität", meinte Smolle. Seinem Nachfolger wünschte Smolle, dass dieser alles erfüllen könne, was von ihm erwartet werde. Er verwies aber auf die offenen Fragen, wie das ungelöste Problem der Ortstafeln oder auch die fehlende Anwendung von Slowenisch als Amtssprache in bestimmten Gemeinden und die Ungleichbehandlung der Slowenen im Musikschulwesen.

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