Hausdurchsuchungen

Razzia in Affäre um Westenthaler

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Justiz filzte Büros der Liga und des ÖFB. BZÖ-Mann beteuert Unschuld.

Die Beamten des Bundesamtes für Korruptionsbekämpfung machten die Sache ordentlich, am Donnerstag durchsuchten sie die Büros der Bundesliga und des ÖFB.

Beim Fußballbund brauchten sie eineinhalb Stunden. Die Affäre ist delikat, der nunmehrige BZÖ-Abgeordnete Peter Westenthaler soll sich im Jahr 2003 als neuer Chef der Bundesliga eine Steuerschuld als Millionenförderung für das Kicker-Nachwuchsprojekt Challenge 08 "zurückgeholt" haben, das Geld aber nie für Jugendfußball verwendet haben. Stattdessen soll damit die Steuerschuld zurückgezahlt worden sein.

Beim ÖFB und bei der Bundesliga reagierte man gelassen: "Wir haben alle Unterlagen übergeben", so ÖFB-General Alfred Ludwig zu ÖSTERREICH. Auch Bundesliga-Chef Georg Pangl sagt, es seien alle Dokumente übergeben worden, die Sache sei zwar vor seiner Zeit passiert, es sei aber alles in Ordnung.

Auch Westenthalers Erregungsfaktor hält sich in Grenzen: "Ich sehe das gelassen, die Förderung für das Projekt Challenge 08 wurde ordentlich abgerechnet, alles lief korrekt", erklärt der BZÖ-Politiker gegenüber ÖSTERREICH.

Was die Affäre besonders delikat macht: Wieder taucht der Name Karl-Heinz Grasser auf, der bei dem Deal eine Rolle gespielt haben soll. Westenthaler weist das zurück. Er habe, so ein weiterer Vorwurf, sich stets mit seinen guten Verbindungen zur Finanz gebrüstet, und dass er die Steuersache aus der Welt schaffen könne. Doch der Fußball-narrische BZÖ-Mann bestreitet auch das: "Grasser hatte mit der Förderung nichts zu tun."
 

"Alles lief 
korrekt"

ÖSTERREICH: Sie sollen als Bundesliga-Chef eine Million, die für Jugendförderung gedacht war, falsch verwendet haben.
Peter Westenthaler: Ich sehe das gelassen, die Förderung für das Projekt Challenge 08 wurde ordentlich abgerechnet, alles lief korrekt.

ÖSTERREICH: Aber es scheint wieder Ex-Finanzminister Grasser involviert zu sein?
Westenthaler: Nein, er war bei einer Kick-off-Verhandlung dabei, das war‘s dann aber auch schon. Was die Förderung angeht, die übrigens mit der Steuerschuld nichts zutun hat, war das Bundeskanzleramt unter Wolfgang Schüssel zuständig.

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