Wegen Diplomatenstreiks

Reise von Kurz nach Israel verschoben

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Außenminister kann Nahost-Land vorerst nicht besuchen.

Die Reise von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) nach Israel kommende Woche ist wegen eines Diplomatenstreiks dort verschoben worden. Das bestätigten die israelische Botschaft und das Außenministerium am Donnerstag. Wann der Besuch stattfinden kann, ist noch unklar.

Diplomaten legen am 4. März Arbeit  nieder

Israels Diplomaten legten am 4. März ihre Arbeit nieder und verweigern derzeit viele grundlegende Aufgaben, darunter konsularische Dienste sowie die Betreuung offizieller Besuche aus oder in anderen Staaten. Ein Besuch von Kurz wäre mangels adäquater Vorbereitung durch Israel Diplomatie "Zeitverschwendung", sagte die israelische Gesandte in Wien, Galit Ronen, der APA. Das Ende des Arbeitskampfs sei derzeit nicht abzusehen. Nach israelischen Angaben steht nun auch ein für Ende März geplanter Besuch von Staatspräsident Shimon Peres in Wien infrage.

Kampf für bessere Arbeitsbedingungen
Die israelischen Diplomaten kämpfen seit mehr als drei Jahren um bessere Arbeitsbedingungen und eine Anpassung ihrer Gehälter an diejenigen anderer Regierungsbehörden, die Verträge mit besseren Bedingungen haben. Vor drei Jahren war wegen eines ähnlichen Streiks bereits ein Besuch des damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew verschoben worden.

Schwierige Beziehungen zu Israel
Der nun vertagte Besuch sollte der erste von Kurz als Außenminister im Nahen Osten werden. Die Beziehungen mit Israel waren zuletzt auf die Probe gestellt worden. Für Spannungen sorgte im Vorjahr der Abzug des Bundesheers von der Blauhelm-Mission auf den Golan-Höhen. Seit dem Rückzug von der UNO-Mission gab es nur einen hochrangigen Besuch Österreichs in Israel: Im Jänner reiste Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) als Vertreter Österreichs zur Beerdigung von Ex-Premier Ariel Sharon. Zuletzt kritisierte die israelische Presse auch die Bestrebungen der österreichischen Wirtschaft, die Handelsbeziehungen mit dem Iran nach der Lockerung der Sanktionen im Atomstreit wieder zu forcieren.
 

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