Präsidenten-Wahl

Rosenkranz hofft auf über 17 Prozent

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Laut Umfragen kann die FPÖ-Präsidentschaftskandidatin nicht einmal diese Latte schaffen. Mit Strache hat sie - eigenen Angaben zufolge - kein Problem.

Zwei Wochen vor der Bundespräsidenten-Wahl glaubt auch die freiheitliche Kandidatin Barbara Rosenkranz wohl nicht mehr, dass sie das nächste österreichische Staatsoberhaupt sein wird. Als ihr Wahlziel gab die niederösterreichische Landesrätin in der ORF-"Pressestunde" aus, das beste FPÖ-Ergebnis bei einem solchen Urnengang zu erreichen - das wären mehr als 17 Prozent.

Kein Problem mit Strache
Rosenkranz dementierte Differenzen mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Dass dieser beim Wahlkampf-Auftakt in St. Pölten gefehlt hat, sei durch "private Gründe schwerwiegender Natur" begründet gewesen. Sie werde vom Parteivorsitzenden "ausreichend unterstützt". Auch die von Strache vorgegebene Latte von 35 Prozent Wählerunterstützung sieht sie nicht als gegen sich gerichtet.

Fischer ist "farblos"
Kritik der freiheitlichen Kandidatin gab es neuerlich an Bundespräsident Heinz Fischer. Wenn man das Amt so farblos ausübe wie das derzeitige Staatsoberhaupt, brauche man es auch nicht. Fischer sei "ein Mann des Apparats, der politischen Klasse". So hätte er etwa bei der "Steuerlüge" der Regierung eingreifen müssen.

Amt kann "Sinn haben"
Rosenkranz selbst ist überzeugt, dass mit ihrer Amtsführung das Präsidentenamt wieder Sinn hätte. Auch hält sie keine Änderung des Wahlmodus - etwa eine Verlängerung der Amtsperiode auf acht Jahre, dafür ohne Wiederwahl-Möglichkeit - für nötig: "Das jetzige System ist absolut korrekt."

Ewige NS-Verbots-Debatte
Neuerlich sprach sich Rosenkranz gegen eine Abschaffung des Verbotsgesetzes aus. Dass sie nach umstrittenen Aussagen in dieser Frage sogar eine eidesstattliche Erklärung abgeben musste, begründete die FP-Politikerin damit, dass man anders die gegen sie angelaufene Medien-Kampagne nicht hätte bremsen können. "Selbstverständlich" verurteilte Rosenkranz auch Antisemitismus. Von einer "Befreiung" Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg wollte sie hingegen so nicht sprechen. Es hätten sich sicher viele befreit geführt, andererseits seien die Zeiten bis 1955 so hart gewesen, dass sie auf von Zeitzeugen nicht als Befreiung empfunden werden konnten.

"Europa der Vaterländer"
Propagiert wurde von der Freiheitlichen ein Mehr an direkter Demokratie, etwa bei Veränderungen der EU-Verträge. An einen Austritt aus der Union denkt sie nicht, Österreich solle sich dafür einsetzen, dass die Union zu einem "Europa der Vaterländer" werde. Ansonsten plädierte Rosenkranz inhaltlich für eine Valorisierung des Kindergeldes und verlangte von der "politischen Klasse" zu akzeptieren, wenn die Österreicher der Meinung seien, dass keine Zuwanderung mehr möglich sei. Gleichberechtigung ist für Rosenkranz eine "selbstverständliche Forderung", Feminismus lehnt sie jedoch als "aggressiv" ab.

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