Richtungsstreit vor Parteitag

Jetzt spricht Ludwig Machtwort

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Wiener Bürgermeister will neuen Streit in der SPÖ befrieden. Und Doskozils Rolle.

Offiziell wird sich Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig erst am 22. August zu Wort melden. Im Hintergrund hat er rund um die neuerlichen SPÖ-Streitigkeiten freilich längst ein Machtwort gesprochen:

Nachdem sein Vertrauter Christian Deutsch via Twitter mit Nostalgie an die Zeiten von Werner Faymann eine indirekte SPÖ-Obmanndebatte ausgelöst hatte,, hat Wiens mächtiger SPÖ-Chef Ex-Kanzler Christian Kern angerufen, um klarzumachen, dass er kein Interesse an einer Personaldiskussion in Rot habe.

Dieselbe Botschaft übermittelte Ludwig, der die Gräben in der Wiener SPÖ befriedet hatte, den roten „Rebellen“ in seiner Stadtpartei. Immerhin will die Wiener SPÖ trotz Sympathien der Flächenbezirke für Hans Peter Doskozil nicht wieder in seinem Richtungsstreit versinken.

SPÖ-Parteitag soll ohne Störfeuer abgehen

Geht es nach Ludwig, soll der Bundesparteitag der Roten am 5. Oktober ohne Störfeuer über die Bühne gehen. Heißt: Kern soll dort erneut zum SPÖ-Chef gewählt werden und das Parteiprogramm samt rigidem Ausländerkurs beschlossen werden.

Bleibt Niessl jetzt doch länger Landeshauptmann?

Auch Burgenlands SP-Landeshauptmann Hans Niessl will die Debatte stoppen. Sein designierter Nachfolger Hans Peter Doskozil hatte den SP-Streit mit seinem „links-grünen Fundi-Kurs“-Sager erst angefacht. Ein SP-Insider meint nun: „Vielleicht bleibt Niessl jetzt doch länger Landeshauptmann.“

Bures will Bundespräsidentin und nicht SPÖ-Chefin werden

Ginge es nach den Gegnern von Christian Kern als SPÖ-Vorsitzenden, würde Doris Bures als SPÖ-Chefin in Stellung gebracht werden. Der Haken an dem Plan von Teilen der Wiener Flächenbezirke und von Roten im Burgenland: Die SPÖ-Nationalratspräsidentin scheint den Job schlicht nicht zu wollen. Bures möchte lieber 2021 als rote Bundespräsidentschaftskandidatin antreten. Immerhin war sie jahrelang erste Nationalratspräsidentin und rechnet sich Chancen aus, als erste Frau als Chefin in der Hofburg einziehen zu können. Daher will Bures, wie ihr Vertrauter Michael Ludwig, dass der SP-Parteitag ruhig über die Bühne geht.

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