"Lapidarer" Brief

Schabl-Ausschluss aus SPÖ jetzt fix

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Der Ex-Landesrat erhielt am Montag ein entsprechendes Schreiben.

Der Parteiausschluss von Emil Schabl aus der SPÖ ist "amtlich": Der frühere niederösterreichische Landesrat hat eigenen Angaben vom Montag zufolge "nach mehr als 30 Jahren Parteimitgliedschaft" das "lapidare" Schreiben dieser Tage erhalten. Kontroverse und Kritik werde nicht zugelassen, stellte er fest.

SPÖ geht "bequemen Weg"
Er nehme den Ausschluss "befremdet" zur Kenntnis, so Schabl in seiner Stellungnahme. Er habe es gewagt, bei den NÖ Gemeinderatswahlen im März in seiner Heimatgemeinde mit einer eigenen Liste anzutreten - "dies auch noch erfolgreich. Denn es hat die SPÖ in Hirtenberg klar um die dort seit 1945 bestehende absolute Mehrheit gebracht."

Doch anstatt sich mit Kontroverse und Kritik auseinander zu setzen, um an ihr zu wachsen, werde diese schlicht ausgeschlossen, sprach Schabl von einem "bequemen" Weg. Die Wahlergebnisse würden eine eindeutige Sprache sprechen und sollten endlich Anstoß zum Nachdenken sein. "Dass dies nicht passiert, ist bedenklich."

Auch Kranzl ausgeschlossen
Berufen will Schabl gegen den Ausschluss nicht. Er verwies auf seine sozialdemokratische Überzeugung von Jugend an: "Niemand wird mir meine politische Einstellung aberkennen können - auch nicht vorübergehende lokalpolitische Erscheinungen."

Bereits vor zwei Wochen hat die ehemalige Landesrätin und Staatssekretärin Christa Kranzl, die in Persenbeug-Gottsdorf mit der "Liste Christa Kranzl und Unabhängige" kandidiert hatte, derartige Post vom SPNÖ-Vorstand erhalten. Sie bezeichnete ihren Ausschluss als nicht statutenkonform. Landesparteichef Sepp Leitner stellte dazu fest, dass jeder Fall ungeachtet von Rang und Bekanntheit abgehandelt werde. Klar sei aber: "Es gibt nur eine SPÖ."

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