Rechnungshof

Schieder attackiert Lopatka: "Mieses Spiel"

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Der SPÖ-Klubchef will das Hearing für die Personalentscheidung abwarten.

SPÖ-Klubchef Andreas Schieder kritisiert das "miese taktische Spiel" seines ÖVP-Amtskollegen Reinhold Lopatka bei der Bestellung des neuen Rechnungshofpräsidenten. Am liebsten wäre ihm, die Koalitionsparteien hätten sich gemeinsam mit einer oder mehreren Oppositionsparteien auf eine Person geeinigt. Nun soll der oder die am besten Qualifizierte gefunden werden.

"Mieses taktisches Spiel"
Lopatka hatte sich gegenüber der APA am Montag für eine Person mit Erfahrung in einem Politik-Kabinett ausgesprochen. Am Dienstag beharrte er darauf, eine seiner beiden Kandidatinnen auch gegen den Willen der SPÖ als Präsidentin durchzusetzen. Ein Koalitionsbruch wäre das nicht, so der ÖVP-Klubobmann. "Offen gesagt, bin ich etwas überrascht, dass der ÖVP-Klubchef in seiner Giftküche sitzt und versucht, Zwietracht zu säen und ein billiges, mieses taktisches Spiel zu spielen", zeigte sich Schieder über Lopatkas jüngste Aussagen verärgert. Viele in dessen Partei würden diese Vorgangsweise ablehnen "und lieber einen konstruktiven Weg gehen", meinte der SPÖ-Klubobmann am Dienstag im Gespräch mit der APA weiter.

"Konstruktiver Weg"
Die SPÖ jedenfalls gehe den "konstruktiven Weg, weil uns ist die Funktion des Rechnungshofpräsidenten wichtiger als taktische Spielchen", so Schieder. Man werde sich daher nach dem Hearing am Mittwoch überlegen, welcher der Kandidaten hinsichtlich Ausbildung, Objektivität sowie notwendiger Distanz und Akzeptanz die Aufgabe am besten erfüllen kann. "Ich halte nichts davon, dass Lopatka leichtfertig damit umgeht. Das zeigt, wes Geistes Kind er ist", der Klubchef sei offenbar "noch nicht emanzipiert von der Rolle des tricksenden ÖVP-Generalsekretärs unter Schwarz-Blau", stellte Schieder fest.

Zum etwaigen Koalitionsbruch wollte sich Schieder nicht äußern. Nun gehe es zunächst um das Kandidatenhearing, wichtig sei, dass sich der neue Präsident oder die Präsidentin auf eine möglichst breite Mehrheit von Regierungs- und Oppositionsabgeordneten stützen könne.

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