Politik als Vorbild

Schmied für Beamten-Nulllohnrunde

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Ministerin Schmied sagt, die Beamten sollen sich Politiker zum Vorbild nehmen und ebenfalls eine Null-Lohnrunde akzeptieren.

Im Gehaltspoker Regierung gegen Beamte steht es 2,5 (Angebot der Regierung) zu 3,9 % (Forderung der Beamten). Doch jetzt könnte der Lohn-Stopp für Politiker auf die Beamtenverhandlungen durchschlagen: Unterrichtsministerin Claudia Schmied empfiehlt in 
ÖSTERREICH, doch die Politiker-Null-Lohnrunde zum Vorbild zu nehmen: „Ich finde es eine gute Idee, dass die Politiker-Gehälter auch diesmal eingefroren werden. Das sollte eine Vorbild-Wirkung für die Beamten haben.“

Tatsächlich steht kommende Woche die bereits vierte Gehaltsrunde mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst an. Als letztes Angebot der Regierung legten Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Finanzministerin Maria Fekter ein Lohn-Plus von 2,5 % auf den Tisch.

Geplant waren nur 1,8 %. Was bisher nicht bekannt war: Das Regierungsangebot geht über das vor Kurzem beschlossene Budget hinaus: Laut ÖSTERREICH-Recherchen hat Fekter nur ein Gehalts-Plus von 1,8 % eingepreist.
Jedes Prozent mehr belastet das Budget mit 111,3 Mio. €. Damit kostet das Angebot von Heinisch und Fekter 278,25 Millionen Euro. In Fekters Budget sind „nur“ 200 Mio. € geplant – also um fast 80 Mio. € weniger als angeboten wurde. Ob das Budget aufgeschnürt werden muss, war gestern übrigens nicht zu erfahren.

Was Beamte verdienen:

Handwerker mit Lehre nach 22 Dienstjahren verdient:
1.762,20 € brutto Monat
Richterin in der achten Gehaltsstufe verdient:
9.594,36 € brutto Monat
Mitarbeiterin in der 
Verwaltung (mit Matura):
2.698,40 € brutto Monat
AHS-Lehrerin nach 22 Dienstjahren verdient:
3.421,65 € brutto Monat
Berufsoffizier in der höchsten Gehaltsstufe:
4.899,83 € brutto Monat
Polizist im Streifendienst bei Berufseinstieg:
1.897,20 € brutto Monat
Sektionschef verdient nach Größe der Sektion bis zu:
9.594,87 € brutto Monat

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