Lehrer-Arbeitszeit

Schmied über Gewerkschaft erbost

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"Betroffen über Wortwahl und Haltung von einigen Gewerkschaftsfunktionären" zeigt sich Unterrichtsministerin Claudia Schmied.

In einem Brief an alle Lehrer verwehrt sich Schmied auch dagegen, dass "Schüler, Eltern und Lehrer für einzelne Funktionärsinteressen instrumentalisiert werden". Einmal mehr betont sie in dem Schreiben, dass es sich bei der von ihr geplanten Ausweitung der Unterrichtspflicht um zwei Stunden "nicht um eine Einzelmaßnahme, sondern um einen Teil einer umfassenden Bildungsreform" handle.

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"Nicht im Status quo verharren"
Vertreter der Gewerkschaft hätten bei den Dienststellenversammlungen am vergangenen Donnerstag "Szenarien geschildert, die im Widerspruch zu den Motiven der geplanten Umschichtung Ihrer Arbeitszeit in das Klassenzimmer stehen", begründet Schmied das Schreiben. Ziel sei es, "dass Österreich in der Bildung den Anschluss an internationale Entwicklungen schafft". Bei Fakten wie geänderten gesellschaftlichen Erwartungen an die Schule, Klagen von Lehrern über Überforderung, einem hohen Anteil von "Risikoschülern" etc. dürfe man "nicht im Status quo verharren und zur Tagesordnung übergehen", argumentiert Schmied.

"Kein Verlust von Lehrer-Arbeitsplätzen"
"Bei zwar steigenden, aber dennoch knappen Bildungsbudgetvorgaben des Finanzministers" seien Strukturreformen für die Erfüllung von Aufgaben notwendig, die es ermöglichen, "die Schule im Interesse der Kinder, Eltern und Lehrer zu verbessern". Als Beispiele nennt Schmied die bessere Förderung schon im Kindergarten, kleinere Klassen und Kleingruppenunterricht, Sprachförderkurse, Tagesbetreuung, neue Ausbildung für Lehrer, ein neues leistungsorientiertes Dienst- und Besoldungsrecht, Verbesserung der Schulausstattung, etc. Dies alles solle dazu beitragen, dass die Lehrer "mehr Zeit und Aufmerksamkeit ihren Schülerinnen und Schülern widmen können", so Schmied, die wiederum betonte, dass es bei der Umschichtung der Arbeitszeit "nicht zu einem Verlust von Lehrerarbeitsplätzen kommen wird".

Vor diesem Hintergrund kann Schmied "die Abwehrhaltung einiger Gewerkschaftsfunktionäre nicht nachvollziehen. Gegen die Umschichtung der Arbeitszeit in das Klassenzimmer zu sein bedeutet - bei gegebenen Budgetvorgaben - den Stopp der Bildungsreform in Kauf zu nehmen und damit eine Abwärtsspirale in Gang zu setzen, deren Konsequenzen die nächste Generation schmerzlich zu tragen hat und die auch zu einer Verschlechterung Ihrer Arbeitsbedingungen führt". Von einer Interessenvertretung würde sich Schmied, die betont, seit 1983 Gewerkschaftsmitglied zu sein, Mitwirkung erwarten, "dass wir den Wandel und die Herausforderungen in schwierigen Zeiten gemeinsam gut bewältigen".

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