Schulgipfel

Schmied will 1 Mrd Euro in Schule investieren

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In den kommenden zehn Jahren soll mindestens eine Milliarde Euro in die Infrastruktur der Bundesschulen investiert werden.

Dies kündigte Unterrichtsministerin Claudia Schmied bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des "Schulgipfels" zum Thema "Lebensraum Schule - Arbeitsplatz Schule" am Montag in Wien an. Das Programm soll 2009 starten und etwa für die bessere Ausstattung der Lehrerarbeitsplätze, die Adaptierung für ganztägige Schulformen sowie für mehr Angebote für Bewegung und Sport sowie Kunst und Kultur an den Schulen verwendet werden.

Umfrage zeigt Handlungsbedarf
Dies dürfte auch nötig sein, wie eine beim Gipfel präsentierte Online-Umfrage des Consulting-Unternehmens Deloitte unter Lehrern zeigt: 51 Prozent der Pädagogen sind demnach mit den Räumlichkeiten an den Schulen "sehr unzufrieden" oder "eher unzufrieden". Sogar fast zwei Drittel sind mit den Möglichkeiten unzufrieden, "sich für individuelle Arbeiten an der Schule zurückziehen zu können" - am höchsten ist die Kritik an den AHS. "Wer schon einmal ein Konferenzzimmer besucht hat, der weiß, dass da großer Handlungsbedarf besteht", so Schmied.

Selbsteinschätzung der Lehrer sehr negativ
Ebenfalls abgefragt wurde die Selbsteinschätzung des Lehrer-Images: Wie schon bei anderen Umfragen schätzten die Pädagogen ihre Außenwirkung als äußerst schlecht ein. 87 Prozent waren mit ihrem Image "sehr unzufrieden" oder "eher unzufrieden" - auch in diesem Feld lagen die AHS "voran". Glücklich sind die Pädagogen dagegen mit ihrer Arbeitszeit bzw. Diensteinteilung: Mehr als 90 Prozent zeigten sich damit zufrieden.

Mehr Schulpsychologen gefragt
Weiteres Thema des Gipfels: Der Umgang mit Gewalt an den Schulen. In diesem Zusammenhang bekräftigte Schmied ihr Vorhaben, die Zahl der Schulpsychologen von 150 auf 180 zu steigern, sowie ihren Wunsch, dass alle Schulen in Österreich Verhaltensvereinbarungen abschließen.

Außerdem will Schmied klare Regelungen für die Verantwortlichkeiten an den Schulen. So sollen Innovationsprojekte an Schulen ermöglicht und den Direktoren Personalhoheit eingeräumt werden. In diesem Zusammenhang müsse auch die Zuständigkeit für alle Lehrer in die Kompetenz des Bundes fallen und die derzeit ebenfalls zwischen den Gebietskörperschaften geteilte Verwaltung der Schulgebäude in einer Hand zusammengeführt werden. Unklare Zuständigkeiten führten zu Ineffizienz.

Der Moderator des Gipfels, der Erziehungswissenschafter Wilfried Schley, plädierte für eine "selbstbewusste Schulentwicklung" - was auch Schmied aufgriff: Jeder könne schon morgen ab acht Uhr an seiner Schule damit beginnen: "Nicht zu jeder Frage braucht es zur Lösung den Minoritenplatz."

Bei den "Schulgipfeln" treffen sich in etwa halbjährlich Schul-und Sozialpartner sowie Vertreter aus Politik und Wissenschaft. Der nächste ist für September geplant.

Wenig Freude haben die Grünen mit der Veranstaltung: Der Gipfel verkomme "zur Gesprächstherapie", so Bildungssprecher Dieter Brosz in einer Aussendung. An guten Ideen mangle es dabei nicht, nur werde nichts davon umgesetzt.

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