Ansturm

Schon 83.000 
Flüchtlinge in Österreich

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Der Ansturm geht zurück: Die Marke von 100.000 Asylwerbern dürfte nicht fallen.

Wien. Ob es die Kälte oder die zusätzliche Kontrolle an den Grenzen ist: Der große Ansturm der Flüchtlinge scheint gestoppt zu sein. Laut Innenministerium wird die Marke von 100.000 Asylwerbern heuer doch nicht erreicht.

■ 83.000 Asylanträge wurden seit Jahresbeginn gestellt. 2014 waren es nur 28.000 gewesen.

■ 95.000 Flüchtlinge werden bis Jahresende bei uns Asyl beantragt haben.

■ 500 Asylanträge täglich gibt es derzeit. Im Oktober und November waren es noch bis zu 600. Im Sommer vor dem großen Ansturm waren es noch 300 pro Tag.

■ 600.000 Flüchtlinge sind bisher vor allen Richtung Deutschland durchgereist: 200.000 im September, 200.000 im Oktober, 180.000 im November – und 20.000 bisher im Dezember.

Kriminalität in Spielfeld und Salzburg gesunken

„Mehr als 40.000 Quartiere konnten bereitgestellt werden, aber auch heute noch haben wir einen Engpass. Das heißt, die Quartiersuche muss weitergehen, vor allem jetzt, wo es kalt wird“, appellierte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch im Parlament.

Und sie ließ aufhorchen: Im Grenzgebiet Spielfeld sei die Kriminalität im Vergleich zu 2014 um 3,3 %, in Bad Radkersburg um 24,9 % und im Raum Salzburg um 14,6 % gesunken. Man dürfe also „Flüchtlinge nicht mit Kriminellen gleichsetzen“.

Flüchtlinge lassen Wirtschaft wachsen

2016 wächst die Wirtschaft wieder stärker – zu einem Teil wegen der Flüchtlinge.

Wien. Versorgung und Unterbringung der Asylwerber kosten viel Geld (2016 eine Milliarde). Die zusätzlichen Staatsausgaben lassen aber auch die Wirtschaft stärker wachsen: Laut aktueller Prognose der Nationalbank (OeNB) wird für 2016 ein Wachstum von 1,9 % erwartet.

Steuerreform. Davon entfallen 0,4 Prozentpunkte auf Effekte durch die Steuerreform und weitere 0,3 Punkte auf die Flüchtlinge.

Flüchtlinge. Die zusätzlichen Ausgaben für Unterkunft, Transporte, Verpflegung etc. kurbeln also die Wirtschaft an. Diesen Effekt sehen die Ökonomen der Nationalbank übrigens auch schon heuer: Laut OeNB wird das Wachstum 2015 bei 0,7 % liegen – 0,2 % entfallen auf die Mehrausgaben für Asylwerber.

Mehr Arbeitslose. Allerdings wird die Arbeitslosenquote 2016 und 2017 weiter auf 6,1 bzw. 6,3 % steigen. Und die Flüchtlinge erhöhen das Angebot an Arbeitskräften um jeweils 27.000 Personen pro Jahr.

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