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Amoklauf mit 3 Toten

Schütze war amtsbekannter Neo-Nazi

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Vorstrafen, Waffenverbot, Neo-Nazi. Amokschütze war ­eine tickende Zeitbombe.

Gregor S., der Amokschütze von Nenzing bei Bludenz, der auf einem Rocker-Treffen zwei Besucher und anschließend sich selbst mit einem Nachbau einer Kalaschnikow erschoss, hatte Verbindungen zur Neonazi-Szene – ÖSTERREICH berichtete. Doch wie tief der 27-jährige Installateur im braunen Sumpf steckte, wurde erst am Montag klar. Der Mann stand jahrelang unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, war Mitglied des Neonazi-Skinhead-Netzwerkes „Blood and Honour“ und fiel immer wieder durch Straftaten auf. Allein zwischen 2005 und 2010 wurde Gregor S. achtmal rechtskräftig wegen Körperverletzung und schwerer Drohung verurteilt. Gegen ihn bestand seit 2004 ein Waffenverbot, er befand sich teils in psychologischer Behandlung.

Schütze hinterlässt
 17 Monate altes Kind
Er hatte die „Zastava M92“ vom Kaliber 7,62 mm im Auto dabei, als er am Samstagabend auf das Maifest der Bikergruppe „MC Lords“ ging. Gregor S. traf seine Freundin, mit der er ein 17 Monate altes Kind hatte. Die beiden gerieten in Streit, der Installateur rastete aus. Er holte das Gewehr: „Dann hat er von den Bahngleisen aus von oben 80 Meter weit wahllos in die Menge geschossen“, sagte Daniel M. (25) zu ÖSTERREICH. Er erlitt einen Oberarmschuss.

30-mal feuerte der Installateur auf die 150 Partygäste, ein Mitglied der Biker (33) aus Lustenau und ein Sozialarbeiter (48) aus Nenzing wurden durch einen Kopf- bzw. Brustschuss getötet, elf Besucher wurden schwer verletzt, einer schwebt noch in Lebensgefahr.

Bei einer Hausdurchsuchung bei Gregor S. entdeckte die Polizei ein Waffen­lager, darunter eine Werfergranate, eine Pistole und rechtsextremes Propaganda-Material.

(lae)

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