FPÖ-Mann nächster auf der Payroll?

Sidlo zockt um Mega-Abfertigung bei Casinos

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Abberufener Casinos-­Finanzchef will um seine ­Ansprüche kämpfen.

Neues Spiel, neues Glück: Wie berichtet, will der geschasste Ex-Finanzchef Peter Sidlo um seine Ansprüche kämpfen: „Die Abberufung war aus meiner Sicht jedenfalls nicht rechtmäßig“, zitierte der Standard aus einem Brief Sidlos an den Casinos-Aufsichtsrat.
Für Sidlo könnte das der Jackpot werden – Sidlos Fixgehalt lag bei 350.000 Euro, mit 1. Jänner sollte es in seinem bis 2022 laufenden Vertrag auf 400.000 Euro steigen.
Die Casinos haben etwa schon Ex-Vorstand Dietmar Hoscher auf der Payroll – er ist freigestellt und kann bis 2022 spazieren gehen –, für 588.296 Euro brutto im Jahr.

Tschechen-Milliardär kauft Casinos

Paukenschlag bei den Casinos Austria (CASAG): Nach langen Streitereien um die Macht im Glücksspielkonzern und jüngsten Ermittlungen um Postenschacher zieht die Novomatic die Reißleine und verkauft ihre Casinos-Anteile von 17,2 % an die Sazka-Gruppe des tschechischen Milliardärs Karel Komárek, der aktuell 38,3 % hält. „Die bisherige Eigentümerstruktur hat zu keiner zufriedenstellenden Entwicklung der Casinos geführt“, so Novomatic-Chef Harald Neumann.

Für die Novomatic, die ihren Anteil von 11 % an der Österreichischen Lotterien aber behält, geht damit ein mühsames Kapitel zu Ende. 2016 stiegen die Niederösterreicher bei den Casinos ein – dem Plan, sich über 40 % zu sichern, schoben die Wettbewerbshüter einen Riegel vor.

Vorkaufsrecht

Die Tschechen wollten immer die Mehrheit, sind jetzt am Ziel. Allerdings gibt es noch Fragezeichen – darunter „geltende Rechte anderer CASAG-Aktionäre“. Die haben ein Vorkaufsrecht entsprechend ihren Anteilen. Mit dem Bankhaus Schelhammer & Schattera (hält 5,3 %, siehe Grafik) hat Sazka dem Vernehmen nach eine Vereinbarung – damit dürfte sich die Mehrheit ausgehen.

Nutzt Staat Vorkaufsrecht und kauft weitere Anteile?

Spannend bleibt die Frage, ob die Staatsholding ÖBAG (33 %) ihr Vorkaufsrecht ausübt oder einfach zuschaut, wie die Casinos immer weiter unter tschechische Kontrolle wandern. Allerdings würde der Kauf weiterer Anteile viel Steuergeld kosten: schwierig, noch dazu in Zeiten einer Übergangsregierung. Einen Monat Zeit gibt es für die Entscheidung.

Oligarch

Hinter der Sazka steht das Firmenimperium KKCG von Karel Komárek (50). Er hat in seiner Heimat einen Hang zu feindlichen Übernahmen, stieg ab 1992 aus einem Familienbetrieb für Armaturen zum drittreichsten Tschechen mit gut 2,8 Mrd. Euro Vermögen auf. Sein Geld machte er u. a. mit Öl und Immos.

 

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