Linz

Strache: Frontal-Angriff auf Rot-Grün

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FP-Chef trat in einem Bierzelt am Urfahraner Jahrmarkt auf.

FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hat in einer Rede zum 1. Mai in einem Bierzelt am Urfahraner Jahrmarkt in Linz seine Anhänger auf die bevorstehenden Landtagswahlen eingeschworen. Er will Bürgermeister in Wien werden und wünscht sich Platz Zwei für die FPÖ in Oberösterreich. Mehr als 5.000 Gäste begrüßten er und Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner laut Partei bei ihren Reden.

Die John-Otti-Band und HC-Sprechchöre heizten die Stimmung vor dem Auftritt des FPÖ-Chefs an. Die Anhänger kletterten auf die Bierbänke, schwenkten Österreich-Fahnen und schließlich marschierten Haimbuchner und Strache ebenfalls fahnenschwenkend mit Gefolge zur Bühne. Haimbuchner betonte, dass im Herbst Hausverstand und Normalität wählbar seien. "Das ist unser Land! Hier gelten unsere Regeln und nicht die Scharia!"

"Erdrutsch in Oberösterreich möglich"
Strache begrüßte, dass in dem Zelt noch Rauchen und Bier trinken erlaubt sei. Er wolle keinen totalitären Verbotsstaat. "Wir sind mündige Bürger und wollen selbst entscheiden, was wir tun." Seit zehn Jahren sei er Parteiobmann und die Entwicklung zeige, dass man auf dem Weg zur stärksten Kraft in Österreich sei. In der Steiermark könne die FPÖ Geschichte schreiben und die 17,5 Prozent überspringen, vielleicht sogar 20 erreichen, stimmte Strache auf die kommenden vier Landtagswahlen ein.

"Und hier in Oberösterreich ist auch ein Erdrutsch möglich. Da müssen wir alles daran setzen, die Roten zu überholen und zur zweitstärksten Kraft zu werden mit über 20 Prozent." Er sei überzeugt, dass "unser Manfred Haimbuchner das schaffen wird". Er habe bisher kompetent und erfolgreich gearbeitet, freiheitliche Forderungen in Realität umgesetzt. "Manfred, du wirst Geschichte schreiben und ich werde dabei sein", quittierten die Anhänger mit "Manfred"-Chören.

Strache warnt vor Rot-Grün

"Unsere Linzer Freunde gehen ja mit dem Motto 'Linz darf nicht Wien werden' in diesem Wahlkampf", sagte Strache. Damit sei gemeint, dass es keine rot-grüne Regierung geben dürfe. Als Wiener könne er nur "ausdrücklich davor warnen". Er kritisierte scharf das "Berufsbashing" des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl gegen die Lehrer. Es gehöre vielmehr dessen eigene fehlerhafte Politik abgestellt. "Die roten Nelken sind am Welken", reimte Strache. Häupl zähle zum Alten Eisen in der Sozialdemokratie. Belastung, Zwangsdiktate, Arroganz, eine unglaubliche Negativpolitik habe Wien unter Rot-Grün erlebt. Die Wiener würden von Gebührenerhöhungen erdrückt. 2014 seien 800.000 Euro zusätzlich für den Life-Ball ausgegeben werden. Die abartigen Spektakel rund um die ""Wienwoche" seien mit über 400.000 Euro gefördert worden, aber über Andreas Gabalier werde geschimpft, weil er "sich die Wahrheit zu sagen traut". "Aber für die ganze rot-grüne Kultur- und Medienschickeria gilt man ja heute schon als homosexuellenfeindlich, wenn man sich die CD von der Conchita Wurst nicht kauft."

"Wenn der Bürgermeister von Montag 8 Uhr bis Dienstagmittag beim Heurigen sitzt, dann wäre ich auch fertig", tönte Strache. Häupl habe ja in Wahrheit alles an "diese Griechin Vassilakou delegiert, beide gehören am 11. Oktober in Pension". Strache will in Wien die Dreißig-Prozent-Marke überspringen und eine Verfassungssperrminorität sicherstellen. "Dann sind wir nicht mehr auszugrenzen." "Geht wählen, denn wer nicht wählen geht, gibt seine eigene Zukunft aus der Hand. Geht wählen und gebt den Roten, Schwarzen und Grünen die Abfuhr, die sie verdienen", appellierte Strache zum Abschluss an seine Anhänger.

"Wir stehen für: Arbeit für uns Österreicher statt Zuwanderung & Verdrängung" stand auf einem Transparent auf der Bühne. "Mit fast 500.000 Arbeitslosen in Österreich ist ein trauriger Rekordwert erreicht worden." Die rot-schwarze Regierung habe die Österreicher über viele Jahre arbeitsmarktpolitisch auf die Verliererstraße manövriert. Strache kritisierte die Zuwanderungs- und Integrationspolitik der Regierung und forderte eine "verbesserte Ausbildung für unsere Kinder, eine Lehrlingsoffensive mit 'Blum-Bonus neu' und die Einführung einer Teilzeitlehre". Der Arbeitsmarkt gehöre sektoral für Zuwanderer geschlossen.

"Es darf auch keinen Zugang für Asylwerber zum österreichischen Arbeitsmarkt geben." Ein Asylverfahren diene nicht dazu, aus vorauseilendem Gehorsam sofort zu integrieren. Entschieden lehne die FPÖ den Befreiungsschein für türkische Staatsbürger, der ihnen uneingeschränkten Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt gewährleiste, ab. Die Türkei solle für den Völkermord an den Armeniern Wiedergutmachung leisten. Bekämpft werden müsse jedwede Radikalisierung, gerade Österreich habe hier enormen Handlungsbedarf. Für radikale Islamisten empfahl er ein "One-way-ticket" aus Österreich hinaus.
 

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