Flüchtlinge

Strache: Italien muss sich bei Kurz entschuldigen

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Die Wortwahl gegenüber dem Minister sei "völlig inakzeptabel".

FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hat Italien zu einer offiziellen Entschuldigung gegenüber Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) aufgefordert. Die "permanenten Beschimpfungen" und die Wortwahl italienischer Politiker gegenüber Kurz seien "völlig inakzeptabel", hieß es in einer FPÖ-Aussendung vom Freitag.

   Wenn hier beispielsweise behauptet werde, Kurz wolle die süditalienische Mittelmeerinsel Lampedusa in ein "Konzentrationslager umwandeln", sei das "ungeheuerlich", ebenso wie "die Beschimpfung des Außenministers als 'Neonazi'". Mit dieser Wortwahl sei "eine Grenze überschritten worden", so Strache.

   Der Außenminister und ÖVP-Chef hatte am gestrigen Donnerstag nach einem Treffen mit seinem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano in Wien die Idee vorgebracht, "illegalen Migranten" die Weiterfahrt von Italiens Inseln auf das Festland zu verwehren. In Italien werden die ankommenden Migranten nach einem Bevölkerungsschlüssel auf die einzelnen Regionen des gesamten Landes aufgeteilt. Alfano meinte, das seien "Ideen für den österreichischen Wahlkampf".

   Kurz' Vorschlag wurde vom sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden im EU-Parlament, dem Italiener Gianni Pittella, am Donnerstag auf Twitter mit den Worten kommentiert: "Kurz will Lampedusa in ein Konzentrationslager für Migranten umwandeln." Der Bürgermeister der Insel Lampedusa, Salvatore Martello, sagte wiederum dazu: "Eine derartige Aussage hätte ich mir von einem Neonazi, nicht von einem Vertreter eines EU-Landes erwartet."

   Strache unterstützt im Übrigen Kurz' Idee, "keine sogenannten 'Flüchtlinge' mehr aufs Festland zu lassen", wie es in der FPÖ-Aussendung hieß.
 

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