Am Akademikerball

Strache hielt Rede gegen Antisemitismus

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'Und wer dieses Verständnis nicht trägt, der ist bei uns nicht willkommen.'

Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat seinen Auftritt beim Akademikerball dazu genutzt, Antisemitismus in den eigenen Reihen scharf zu verurteilen. Das freiheitliche Lager habe seit jeher totalitäre Systeme bekämpft: "Das ist unser Verständnis. Und wer dieses Verständnis nicht trägt, der ist bei uns nicht willkommen", sagte er vor den rund 3.000 Ballgästen.
 
Auch die Demonstrationen gegen den Ball - solange diese friedlich verliefen - seien kein Grund, in die Opferrolle zu verfallen, betonte Strache. "Wir sind keine Opfer, wir sind keine Täter", meinte er. Darum sei es umso wichtiger, Stellung zu beziehen. "Wir haben eine klare Position: Antisemitismus, Totalitarismus, Rassismus, das ist ein Widerspruch zum burschenschafterlichen Gedanken", betonte er.
 

Aufarbeitung der Geschichte

Gerade das Gedenkjahr 2018 ist für Strache ein willkommener Anlass, die Geschichte des freiheitlichen Lagers durch Historiker aufzuarbeiten - manche Anschuldigungen seien auch berechtigt. Dennoch seien manche Diffamierungen "unredlich", spielte er auch auf die Demonstrationen gegen den Ball und manche Medienberichte an. Strache: "Wir sind Demokraten in jeder Hinsicht."
 
Über eine "Rekordzahl" an Gästen hatte sich zuvor Ballorganisator Udo Guggenbichler gefreut und an die Medien appelliert, "uns so zu nehmen, wie wir sind: Wir veranstalten einen Ball und sonst nichts hier". Zu den Protesten gegen die Veranstaltung meinte er abermals: "Wir unterstützen das Demonstrationsrecht, aber wir lehnen Gewalt ab."
 
Die eigentliche Festrede hatte zuvor der Rechtswissenschafter Christian Neschwara von der Universität Wien gehalten. Auch er bezog sich auf das Gedenkjahr, vor allem auf die bürgerliche Revolution 1848 und 1918 mit der Republiksgründung. Aber auch den "Anschluss" 1938 erwähnte Neschwara - dieser habe schließlich zur "Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes" geführt.
 
 
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