Kärnten

Strache wirft Kampl nach Nazi-Sager raus

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Siegfried Kampl distanzierte sich "nicht vom Nationalsozialismus".

FPÖ-Chef Strache hat Siegfried Kampl, FPK-Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Gurk,  "mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen". Das FPÖ-Urgestein sorgte zuvor in einem Interview in der "Kleinen Zeitung" über den Nationalsozialismus für Aufregung gesorgt. Kampl erklärte in der Online-Ausgabe etwa: "Nur von dem, was sie gemacht haben, distanziere ich mich, nicht vom Nationalsozialismus." 2015 will er wieder bei der Gemeinderatswahl antreten, für die Freiheitlichen.

Schon einmal Aufregung
Kampl war 2005 als damaliger BZÖ-Politiker als Bundesratspräsident vorgesehen, er stolperte aber über seine Haltung zu Wehrmachtsdeserteuren, die er als "zum Teil Kameradenmörder" bezeichnet hatte. Im aktuellen Interview erklärte er: "Ich habe nie die Absicht gehabt, jemanden zu beleidigen. Ich habe das damals so gesagt, wie ich es erlebt habe. In welchem Staat gibt es das, dass man Deserteuren 50 Jahre Pension nachzahlt und dann noch eine Auszeichnung verleiht? Ich wollte nur, dass das überprüft wird. Weil solche dabei waren, die eben nicht ausgezeichnet gehören."

Angesprochen auf eine Distanzierung vom Nationalsozialismus hielt er fest: "Nur von dem, was sie gemacht haben, distanziere ich mich, nicht vom Nationalsozialismus."

Die SJ zeigte sich darüber empört. In einer Aussendung am Mittwochabend forderte die Vorsitzende Julia Herr: "Ein Bürgermeister, der im Jahr 2014 positive Seiten am Nationalsozialismus findet, muss schleunigst von allen öffentlichen Funktionen zurücktreten."

2015 will sich der 78-Jährige Kampl erneut der Wahl stellen, zumal ihn die Partei gebeten habe, "es noch einmal zu machen", wie er im Interview erklärte. Antreten werde er "wieder für die FPÖ. Ich bin aus Treue zu Jörg Haider mit zum BZÖ gegangen. Damit war ich aber nie ganz glücklich."

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