Blau-oranger Hass

Strache wirft Stadler Erpressung und Nötigung vor

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Der nunmehrige BZÖ-Kandidat soll dem FPÖ-Chef gedroht haben, ihn als homosexuell und Sextäter hinzustellen. Stadler dementiert.

Der Dauerkonflikt zwischen FPÖ und BZÖ geht weiter. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wirft dem früheren Parteifreund und nunmehrigen BZÖ-Listenvierten Ewald Stadler Erpressung und Nötigung vor. Wenn Strache nicht eine Millionenförderung für das freiheitliche Bildungswerk (unter Stadlers Leitung) unterschreibe, werde der jetzige Orange behaupten, dass er homosexuell sei und Sex mit Minderjährigen habe - sagt Strache. Stadler dementiert.

"Sonst vernichtet er mich"
Der FPÖ-Chef gibt an, er sei 2006 von Stadler erpresst und genötigt worden. Wenn er ihn als Präsident des freiheitlichen Bildungswerks in Frage stelle, vernichte er ihn. Sollte Strache nicht am nächsten Tag unterschreiben, dass das Bildungswerk 1,8 Millionen Förderung bekommt, werde Stadler behaupten, dass er homosexuell sei und Sex mit Minderjährigen habe. Daraufhin habe der blaue Frontmann beim Notar alles festhalten lassen.

Fotos von "Wehrsportübungen"
Dann habe der nunmehrige Orange seine Spielchen mit den Fotos begonnen, so Strache. Er selbst habe daher beim ORF alle Fotos auf den Tisch gelegt. Diese seien auch vom ORF veröffentlicht worden, Teile seien aber unkenntlich gemacht worden. Die Gewehre auf den neuen Fotos seien Soft Guns mit Plastikkugeln.

Stadler ortet Mitleidstour
Stadler bestreitet alle Vorwürfe. Er sieht hinter den Aussagen des FPÖ-Parteichefs Wahlkampftaktik im Sinne einer "Mitleidstour". So seien auch die neuen Fotos, auf denen Strache mit Schusswaffen zu sehen ist, zu beurteilen, meint Stadler. Diese Veröffentlichungen würden Strache nämlich eher nützen als schaden, glaubt der Ex-Blaue. Sollte Strache bei seinen Vorwürfen bleiben, dann könne dieser ja eine Strafanzeige gegen ihn einbringen.

Die Fotos sind Teil einer Serie, die Stadler Ende 2006 an die Partei weitergeleitet hatte, und von deren Existenz in der Folge auch die Medien erfuhren.

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