FPÖ-Aschermittwoch

Straches Rundumschlag gegen Koalition

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Zur Bundespräsidentenwahl: "Wieso soll nicht einmal ein blauer Heinzi auch antreten können?"

Zum Rundumschlag - allen voran gegen den ORF, die rot-schwarze Koalition und "Scheinasylanten" - hat Parteichef Heinz-Christian Strache beim Politischen Aschermittwoch in Ried ausgeholt. Seine Rede dauerte heuer rund 70 Minuten und war damit deutlich kürzer als in den vergangenen Jahren. Die FPÖ müsse so stark werden, dass sie in allen Landtagen und in der Bundesregierung die stärkste politische Kraft werden könne. Daher sollten FPÖ und FPK - deren Spitze nicht anwesend war - gemeinsam bei der nächsten Wahl kandidieren.

Attacken gegen ORF
In einem Atemzug mit der Begrüßung der anwesenden Medienvertreter ritt Strache gleich scharfe Attacken gegen den ORF. Dort habe man das Testbild nur deshalb abgeschafft, weil es das einzig Unpolitische gewesen sei. Besonders erzürnt war der Parteichef über den Opernball-Auftritt von Alfons Haider: "Wenn ich oder die Barbara Rosenkranz Bundespräsident wären, würden wir ihm kein Interview geben" - im Gegensatz zum derzeitigen Amtsinhaber Heinz Fischer, so Strache. Denn Haider habe Österreich beschimpft.

"Blauer Heinzi"
Damit leitete er über zur anstehenden Präsidentenwahl. Die FPÖ habe viele gute Kandidaten - etwa Rosenkranz oder Martin Graf - anzubieten, sagte Strache und ergänzte: "Und wieso soll nicht einmal ein blauer Heinzi auch antreten können?" Er wolle die Entscheidung aber erst so spät wie möglich bekanntgeben, so Strache.

Darabos solle zurücktreten
Dann ging der Parteichef mit der SPÖ ins Gericht. Bundeskanzler Werner Faymann würde gleich "vor der ÖVP am Bauch liegen bleiben". Verteidigungsminister Norbert Darabos solle zurücktreten. "Zum Glück kann man Soldaten für die Präparierung von Ski-Rennpisten zweckentfremden", sonst wüsste der Zivildiener Darabos gar nichts mit ihnen anzufangen, so Strache.

"Ganz schwache Handlungen"
Er warnte außerdem vor einer "radikalen" Islamismus-Entwicklung, "Minarette haben in unserem Landschaftsbild nichts verloren." Außenminister Michael Spindelegger (V) sei "feig", weil er sich einer italienischen Klage gegen das Kruzifix-Verbot in Klassenzimmern nicht angeschlossen habe. Auch ÖVP-Innenministerin Maria Fekter hat für den FPÖ-Chef "nur starke Sprüche" auf Lager, setze aber "ganz schwache Handlungen". Die Volkspartei solle lieber einen "Super-Innenminister" finden als einen "Super-Praktikanten", verlangte er.

"Aus für Häupl"
Bei der Landtagswahl in Wien habe die FPÖ die Möglichkeit, "alle Dämme brechen zu lassen". "Aus für Häupl, Ja zu HC Strache" sei die Devise. Kein anständiger Mensch brauche sich davor zu fürchten. "Es wird der echte Wiener nicht untergehen", prophezeite Strache. Die FPÖ sei "nicht zu stoppen", schloss der Parteichef seine Rede und stimmte noch einen "Österreich zuerst"-Sprechchor an.

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