Darabos meint

Straches Waffen-Vorstoß ist "hirnrissig"

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In ÖSTERREICH attackiert der Verteidigungsminister die FPÖ scharf.

Dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache "gefährdeten Berufsgruppen" wie Richtern, Polizisten oder Berufssoldaten leichter Zugang zu Waffen verschaffen will, provoziert jetzt scharfe Kritik: "Mit dem Vorschlag, die Gesellschaft zur Bekämpfung der Kriminalität mit Waffen aufzurüsten, zeigt die Strache-FPÖ ihre inhaltliche Leere, völlige Konzeptlosigkeit und demokratiepolitische Bedenklichkeit. Dieser Vorschlag ist einfach hirnrissig", ärgert sich SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos gegenüber ÖSTERREICH (Montagsausgabe).

"Am Rand des Erträglichen"
Die FPÖ bewege sich damit "einmal mehr am Rande des demokratiepolitisch Erträglichen", so der Minister. "Waffen lösen keine Probleme, sie erzeugen welche", verweist Darabos auf den deutschen Amoklauf. "Je mehr Waffen im Umlauf sind, desto höher ist die Gefahr des Missbrauchs."

Gegen Privatwaffenverbot
Das von den Grünen geforderte Privatwaffenverbot lehnt Darabos freilich ab. An der österreichischen Rechtslage will er - so wie der Koalitionspartner ÖVP - nichts ändern. Er zweifle nicht daran, dass Österreichs Jäger, Sportschützen und Schützenvereine sorgsam mit ihren Waffen umgingen. "Das ist zu respektieren", hält der SPÖ-Minister fest.

"Gewehre gehören nicht ins Wohnzimmer"
Eine klare Absage erteilt Darabos auch Straches Vorschlag, wonach Bundesheer-Soldaten ihr Sturmgewehr mit nach Hause nehmen sollen. "Die Sturmgewehre gehören in die Kasernen, nicht ins Wohnzimmer. Solange ich Verteidigungsminister bin, bleibt das auch so. Das StG 77 feuert bis zu 700 Schuss pro Minute ab. Was man damit zuhause anfangen soll, sprengt meine Vorstellungskraft", so der Minister.

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