ÖSTERREICH

Streikbrecher in Schulen eingesperrt

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Ein internes Papier der Lehrer-Gewerkschaft lässt streikunwillige Kollegen wissen, dass sie möglichst früh im Schulgebäude erscheinen sollen, damit dann das Tor geschlossen werden kann.

Bei der Mobilisierung von Teilnehmern zum Lehrer-Streik am Donnerstag ist die Gewerkschaft nicht zimperlich. Das geht aus einem Informationspapier der Personalvertretung an die Lehrer hervor, das ÖSTERREICH vorliegt und in der Montag-Ausgabe veröffentlicht wird.

In der Schule einsperren
Demnach müssen jene Pädagogen, die dem Streik fernbleiben wollen, am 23. April bereits um 7.15 Uhr in ihren Schulen sein - also früher als an einem normalen Schultag - und sich selbst in der Schule einsperren. Wörtlich heißt es in dem Papier: "Sollten einzelne KollegInnen nicht daran teilnehmen wollen, so haben sie natürlich Anwesenheitspflicht an ihrer Schule im Umfang ihres Stundenplans." Und: "Wenn LeherInnen ... anwesend sein wollen,sollten sie schon um 7.15 Uhr einlangen, damit dann das Schultor geschlossen werden kann."

Jene Lehrer, die am Streik teilnehmen, müssen sich erst um 11 Uhr in der Bundeshauptstadt Wien zu den Protesten einfinden. Noch einmal wird in dem Papier in einem Punkt festgehalten: "Eine absolut undenkbare Variante (und mit dienstrechtlichen Konsequenzen verbunden): Das Nicht-Erscheinen sowohl beim Protestmarsch, als auch in der Schule."

Keine Konsequenzen bei Streik
Außerdem widerspricht die Personalvertretung in dem Papier ausdrücklich Bildungsministerin Claudia Schmied: Für die Teilnahme am Streik hätte "niemand dienstrechtliche Konsequenzen zu befürchten".

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