ÖSTERREICH-Interview

Stronach: "Trete selbst als Nummer 1 an!"

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Austro-Kanadier wird selbst Spitzenkandidat: "So kann es nicht weitergehen."

Jetzt ist es offiziell: Milliardär Frank Stronach gründet eine eigene Partei, mit der er bei der Nationalratswahl 2013 antreten wird. Das kündigte er jetzt an. Ende September, also kurz nach seinem 80. Geburtstag, will er die Details bekannt geben. Den Knalleffekt gibt’s aber schon jetzt: Er selbst werde als Spitzenkandidat antreten, sagt er zu ÖSTERREICH (siehe Interview unten).

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Mit Stronach als „Front-Mann“ könne die Partei das höchste Wählerpotenzial motivieren, hatten Experten häufig betont. Schon sein ZiB2-Auftritt vor Wochen löste einen Hype aus, das Video hat Rekord-Klicks auf YouTube.

Zurück zum Schilling
Der Parteiname ist noch geheim. Wer mit ihm für die neue Partei ins Rennen um Sitze im Nationalrat geht, verrät Stronach derzeit nicht. Das Parteiprogramm rund um die Werte „Wahrheit, Fairness und Transparenz“ wird Ende September präsentiert. Fix ist, dass Stronach einen Anti-Euro-Kurs fahren wird. Jedes Land sei mit einer eigenen Währung besser dran. „Wir müssen zurück zum Schilling. Je länger wir warten, umso schlimmer wird es“, sagt er.

Mit den anderen Parteien wird er hart ins Gericht gehen: „Uns ist nichts tabu. Alles muss durchleuchtet werden.“

Insidern zufolge will der Polit-Milliardär noch vor Beginn des echten Wahlkampfs ein Werbebudget von stolzen 25 Millionen Euro in den Start seiner Partei buttern.
 

"Ich trete selbst als die Nummer 1 an"

ÖSTERREICH: Herr Stronach, wie werden Sie Ihre Partei positionieren?
Frank Stronach: Die Partei ist auf Wahrheit, Fairness und Transparenz aufgebaut. Zusätzlich wird es einen Ehrenkodex geben. Unser Hauptthema ist es, Arbeitsplätze zu halten, neue zu schaffen und den Wohlstand der Bürger Österreichs zu verbessern. Uns ist nichts tabu. Alles muss durchleuchtet werden.

ÖSTERREICH: Werden Sie an der Spitze kandidieren?
Stronach: Ja. Ich werde mich auf der Liste an erste Stelle setzen. Die Partei steht. Ende September werden wir unser Programm präsentieren. Dann werden wir auch den Namen nennen. Wir haben schon sehr viel Zuspruch bekommen und es gibt sehr viele, die mitmachen wollen.

ÖSTERREICH: Warum gründen Sie gerade jetzt in Österreich eine Partei?
Stronach: SPÖ und ÖVP haben 50 Jahre lang Schulden gemacht. Jetzt hat Österreich auch noch den Europäischen Stabilitätspakt ESM unterschrieben, der die Bürger wieder Milliarden kosten wird. Es war für mich sehr enttäuschend, dass die Regierungsparteien diesem ESM-Vertrag zugestimmt haben. Von der Volkspartei habe ich mir das erwartet, das ist ja eine Banken-Partei. Aber ich war sehr enttäuscht, dass die Arbeiterkammer, die Gewerkschaft, die SPÖ und auch die Grünen zugestimmt haben. Die sollen eigentlich Arbeitervertreter sein. Aber sie haben die Arbeiter an die Banken verkauft! So kann es nicht mehr weitergehen.

ÖSTERREICH: Warum sind Sie für die Abschaffung des Euros?
Stronach: Wir müssen zurück zur alten Währung. Zurück zum Schilling. Je länger wir warten, umso schlimmer wird es. Der Euro führt uns in den Abgrund. Alle Länder machen Schulden. Viele von den südlichen Ländern werden ihre Schulden nie zurückzahlen können. Das wird den Wohlstand unserer Kinder und Enkel schwer beeinträchtigen. Sie sind es, die diese Schulden zurückzahlen müssen.

ÖSTERREICH: Wie viel Geld nehmen Sie in die Hand?
Stronach: Ich brauche von niemandem etwas. Ich nehme keine Bezahlungen an, sondern gebe mein eigenes Geld hinein. Ich will dem österreichischen Volk dienen und nicht wie die meisten Politiker daran verdienen. Ich habe ein gewisses Alter, und mein Gewissen sagt mir, ich sollte für die Zukunft Österreichs etwas tun.

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