Salzburg-Wahl

Stronach: Wahlkampf-Finale in Salzburg

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Spitzenkandidat Mayr hofft auf einen "großen Erfolg" am Wahlsonntag.

Frank Stronach hat am Freitagnachmittag die Wahlkampftrommel mit "seinen" Kandidaten für die Salzburger Landtagswahl am 5. Mai im Einkaufszentrum Europark gerührt. Das Salzburger Wahlkampfmotto "Mit Salzburg spekuliert man nicht" bildete dann einen Schwerpunkt bei der Abschlussveranstaltung am Abend vor rund 250 Zuhörern im Salzburg Congress in der Innenstadt. Während der Parteigründer Witze erzählte und mit müder Stimme Auszüge aus seinem Parteiprogramm darbot, attackierte der Salzburger Spitzenkandidat Hans Mayr vor allem die SPÖ, ÖVP und die FPÖ.

Eine Blasmusikkapelle spielte den Rainermarsch, Österreich-Fahnen wurden unter Applaus staatstragend geschwenkt, als Frank Stronach kurz vor 19.00 Uhr in den Europasaal des Kongresshauses einmarschierte.

Spitzenkandidat Hans Mayr, Bürgermeister von Goldegg (Pongau), bedankte sich bei den insgesamt 51 Kandidaten auf der Landesliste für ihren "riesigen Einsatz". "Ich hoffe, dass wir am Sonntag den großen Erfolg ernten."

Der politischen Konkurrenz schenkte der Bürgermeister und Ex-ÖVP-Politiker gehörig ein. FPÖ-Landesparteiobmann Karl Schnell nannte er "Charlie, das Loch Ness aus dem Glemmtal. Nach fünf Jahren taucht er auf und dann ist er wieder weg." Die ÖVP lasse die Bauern links liegen und bediene Kammerfunktionäre. "'Hasi, ich weiß von nichts' ist das große Schlagwort, das durch das Land geistert", richtete Mayr an die Adresse von LHStv. Wilfried Haslauer (V).

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) bekam die heftigste Schelte ab. Sie sei für vier Skandale verantwortlich, schon allein wegen der Causa "Osterfestspiele", wo sie bei Gericht zugeben habe müssen, dass sie gelogen habe, wäre ihr Rücktritt fällig gewesen, wetterte der Spitzenkandidat.

Bevor Frank Stronach unter Standing Ovations auf die Bühne trat, sang "Otto Normalverbraucher" das Lied "Steirermen san very good", danach wurde ein Film über den Lebensweg des Parteigründers abgespielt. Sein einziger Antrieb in der Jugend sei gewesen, "nie wieder hungrig zu sein", war da zu hören. Am Beginn seiner Rede erzählte Stronach Witze über 80-Jährige, dann schlug er einen ernsteren Gang ein. Warum er sich das antue, in die Politik zu gehen? Zuerst ließ er wissen, dass er noch Buckl-Pisten fährt. Dann sagte er: "Ich will zu einer besseren Gesellschaft beitragen. Wenn die Leute keine Werte mehr haben, geht das Land den Abgrund zu. Ich möchte ein Vorbild sein, dass es noch anständige Leute gibt, die an etwas glauben und ein Beispiel setzen können." Anschließend offerierte er - sichtlich ermüdet - Auszüge aus seinem Parteiprogramm. "Wir müssen aufhören Schulden zu machen und die Wirtschaft ankurbeln", lautete seine Devise.

Auch Ex-Tormann-Trainer Otto Konrad, zweitgereihter Kandidat auf der Landesliste vom Team Stronach, will sich als Politiker für eine bessere Gesellschaft einsetzen. "Meine 17-jährige Tochter ist die Generation, die das ausbaden muss, was die Wohlstandsgesellschaft verbockt hat." Er erntete vom Publikum Applaus mit seiner Antwort auf die Frage von Weigerstorfer, was denn der Unterschied zwischen einem Politiker und einem Tormann sei: "Der eine verspricht, der andere hält."


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