Keine Aufnahme

Syrien-Flüchtlinge müssen warten

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Aufnahme von Syrien-Flüchtlingen könnte noch Monate dauern, so die Diakonie.

Der Flüchtlingsdienst der Diakonie rechnet damit, dass die Mitte des Vorjahres angekündigte Aufnahme von 500 Flüchtlingen aus Syrien noch bis Ende des Jahres 2014 dauern wird. Ursprünglich sollte dies binnen einiger Wochen erfolgen. Aus dem Innenministerium hieß es am Donnerstag, man werde die "unbegründeten Behauptungen" der Diakonie nicht kommentieren.

   Auf Anfrage der APA wollte Ministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck sich nicht dazu äußern, wie lange die Aufnahme der Flüchtlinge aus Syrien noch dauert. Christoph Riedl vom Diakonie Flüchtlingsdienst sagte zuvor am Donnerstag vor Journalisten, die Listen mit den Flüchtlingen seien "voll" und die Betroffenen würden derzeit in kleinen Gruppen ins Land gebracht. "Bis Jahresende sollten alle da sein", betonte Riedl. Bisher sind nach Angaben des Innenministeriums 234 Flüchtlinge in Österreich angekommen.

   Die Aufnahme der Flüchtlinge erfolgt in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR). Die erforderlichen Absprachen mit der IOM wurden zuvor von den österreichischen Behörden im Jänner als Erklärung für die anscheinende Schwerfälligkeit des Aufnahmeprozesses angeführt. Das UNHCR betonte am Donnerstag, dass der Großteil der Flüchtlinge noch im Frühjahr kommen werde. Derzeit gehe der Aufnahmeprozess zügig voran.

   Die Aufnahme der Flüchtlinge war im August 2014 von Finanzminister Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP), damals noch Außenminister, angekündigt worden. Seine Parteikollegin, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sagte, sie würden innerhalb "einiger weniger Wochen" ankommen. Scharfe Kritik von Flüchtlingsorganisationen gab es damals daran, dass Spindelegger dabei Frauen, Kinder und Christen bevorzugen wollte. Menschenrechtsorganisationen kritisierten auch die Zahl von 500 Flüchtlingen als zu gering.
 

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