Einsparungspotenzial

Tausende Spitalsaufenthalte unnötig

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Bis zu 200 Millionen Euro könnten im Spitalswesen eingespart werden.

230.000 bis 270.000 stationäre Spitalsaufenthalte pro Jahr könnten durch tagesklinische oder ambulante Behandlungen ersetzt werden, glaubt Georg Ziniel, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH, dem zentrale Planungs- und Forschungsinstitut für das Gesundheitswesen in Österreich. Möglich wäre das etwa bei Eingriffen und Operationen des Grauen Star oder von Krampfadern. Das seien Routineeingriffe, die ambulant möglich und erprobt seien, sagte Ziniel am Dienstag im Ö1-"Mittagsjournal".

   Eine weitere Möglichkeit, Kosten zu sparen gebe es auch bei chronischen Erkrankungen durch Früherkennung und einer gut abgestimmten Therapie. So verzeichne Österreich etwa bei der chronischen Lungenkrankheit COPD drei Mal so viele Krankenhausaufenthalte wie die Schweiz oder ein Drittel mehr als Deutschland. Allerdings müsste für rechtzeitige Diagnose und Behandlung das Angebot von niedergelassenen Ärzten oder Gruppenpraxen ausgebaut werden, meint Ziniel. Unnötige Spitalsaufenthalte könnten auch durch ein "Aufnahmemanagement" vermieden werden, bei dem vorweg geprüft werde, ob eine Spitalsaufnahme tatsächlich erforderlich oder das Problem beim niedergelassenen Arzt zu lösen sei.

   Solche Projekte sind nach Angaben Ziniels bereits erfolgreich erprobt, wenn sie flächendeckend umgesetzt würden, könnten damit in Summe bis zu 200 Millionen Euro eingespart werden - "ohne dass zu erwarten ist, dass Patienten die notwendige medizinische Behandlung nicht erhalten."

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