Geiseldrama

Tuareg-Entführer rechnen mit Lösegeldzahlung

Teilen

Für Rebellenführer Fagaga sei eine Befreiung der Geiseln ohne die Zahlung von Lösegeld fast undenkbar. Hier die Geiselnehmer im Detail.

In einem Interview in der Freitag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins profil erklärt Hassan Fagaga, der militärischer Führer der Tuareg-Rebellen in Mali, eine Befreiung der österreichischen Geiseln sei ohne die Zahlung von Lösegeld fast undenkbar.

Staaten zahlen schließlich Lösegeld
Fagaga kontrolliert mit seinen Kämpfern Wüstengebiete im Norden Malis und Süden Algeriens. "Wenn man es nicht schafft, die Geiseln gewaltsam zu befreien - was ich für sehr schwierig halte, weil es etliche Anzeichen gibt, dass die Entführung gut vorbereitet war - zeigt uns die Erfahrung des Jahres 2003, dass die Staaten schließlich doch Lösegeld zahlen, auch wenn sie anfangs sagen, dass sie das nicht tun werden. Das kann über eine inoffizielle Partei stattfinden, einen reichen Würdenträger, eine Stiftung wie jener des Sohns von Muammar Gaddafi oder andere." Mit dem Geld würden die Entführer wohl Waffen, Munition, Nahrungsmittel und Fahrzeuge kaufen, so Fagaga.

Geiseln seien in der Region Timbuktu
Den derzeitigen Aufenthaltsort der beiden entführten Österreicher vermutet der Tuareg-Kommandant "in der Region um Timbuktu. Dort hat der Wüstenchef der Al Kaida seit ein paar Jahren im Schutz arabischer Stämme Unterschlupf gefunden".

Das sind die Enführer:

yahia
© oe24

Yahia Djouadi
Djouadi gilt als Al-Kaida-Chef in der Sahara und der Sahel-Zone, also jenem Gebiet, in das Kloiber und Ebner veschleppt wurden. Seine Einheit „Tarik Ibn Ziad“ besteht aus 40 Mann.

abdelmalek
© oe24

Abdelmalek Droukdel
Der Kopf der Al Kaida im islamischen Maghreb leitet die Entführung von Algerien aus. Er soll für den Autobombenanschlag in Algier von Dezember 2007 verantwortlich sein.

hamadou
© oe24

Hamadou Obeid
Er ist am unmittelbarsten für die Entführung verantwortlich und gilt als Chef für die Unterhändler. Seine Mutter rief ihn öffentlich auf, die Österreicher wieder freizulassen.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.