Uni-Besetzung

Faymann hat Verständnis für Studenten

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Der Bundeskanzler appelliert an Wissenschaftsminister Hahn, eine Lösung zu finden.

SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann zeigt sich solidarisch mit den Anliegen der Studenten, die das Audimax der Universität Wien besetzt halten. "Ich verstehe und respektiere die Anliegen der Studenten selbstverständlich", so der Kanzler in einem Zeitungsinterview.

Keine Studiengebühren
Er spielt den Ball an ÖVP-Wissenschaftsminister Johannes Hahn weiter: "Der zuständige Minister muss jetzt ein Konzept vorlegen, wie die Universitäten zukunftsfähig gemacht werden, ohne dass junge Menschen von höherer Bildung ausgeschlossen werden." Die von Hahn ins Spiel gebrachte Wiedereinführung von Studiengebühren lehnt Faymann ab.

Audimax weiter besetzt
Beschaulich ging es Sonntag Mittag, am vierten Tag der Besetzung zu. Rund 100 Studenten hielten die Stellung, draußen wurden neue Transparente gefertigt, und offenbar war auch der Reinigungsdienst aktiv: Gegenüber den Tagen davor war wesentlich weniger Müll in den Höfen zu sehen.

Diskussion statt Party
Das dürfte nicht zuletzt daran gelegen sein, dass in der Nacht keine Party am Programm gestanden war: Die Besetzer wollten mit Diskussionen und Kulturprogramm zeigen, dass es ihnen nicht um Spaß und Alkohol, sondern um ernste Anliegen geht.

Die neuen Transparente verlangen unter anderem "Reiche Eltern für alle". Auch der bevorstehende Nationalfeiertag hinterließ Spuren: Eine Bundesheeruniform samt dem Kommentar "Und dafür hamma Geld" verlangte neue Prioritäten beim Budget. Für Montag ist ein Kulturprogramm der besonderen Art geplant: Vor dem Wissenschaftsministerium am Minoritenplatz soll es anlässlich des dortigen Tages der offenen Tür ein studentisches Straßentheater geben.

Demo für Mittwoch geplant
Die ursprünglich für Dienstag geplante Demonstration soll nun am Mittwoch stattfinden. Ab 17 Uhr soll gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Gruppen protestiert werden. Außerdem will man sich europaweit mit anderen Studentenvertretungen vernetzen. Die Besetzer richten sich offenbar auf ein längeres Ausharren ein und wollen eine Volksküche aufbauen, "die fähig ist, autark eine große Menge Menschen zu ernähren".

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