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Töchterle verteidigt geplante Maßnahmen

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Auch die Kritik an der Lehrerausbildung weist der Minister zurück.

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) hat die Regierungspläne zur Studienplatzfinanzierung und Lehrerausbildung am Dienstagabend beim Neujahrsempfang der Universitätenkonferenz (uniko) in Wien verteidigt. Er sei sich durchaus bewusst, dass die Rektoren mit dem derzeit am Tisch liegenden Modell nicht zufrieden seien, weil deren Ansicht nach zu wenige Fächer umfasst und Verdrängungseffekte zu befürchten seien. "In der derzeitigen politischen Konstellation und vor dem Hintergrund weltweit expandierender Hochschulsysteme ist es aber undenkbar, dass man die Zahl der Studienplätze zurückfährt."

Transparentere Finanzierung
Möglich sei aber eine transparentere Finanzierung der Unis und eine Verbesserung der Betreuungsverhältnisse durch eine Obergrenze bei der Studentenzahl in überlaufenen Fächern und die Finanzierung zusätzlichen Personals, so Töchterle. Dies werde mit dem vorliegenden Modell nach und nach erreicht.

Lehrerausbildung
Auch die zuletzt geäußerte Kritik der Rektoren am im Zuge der gemeinsamen Lehrerausbildung geplanten Zertifizierungsrat für die Studienangebote von Unis und Pädagogischen Hochschulen (PH) wies Töchterle zurück. Die uniko hat zuletzt eine Einschränkung der Uni-Autonomie befürchtet, da damit bisher den Unis vorbehaltene Aufgaben wie die Erlassung von Studienplänen an eine außenstehende Kommission abgegeben werden. Der Rat diene nur zur Qualitätssteuerung, betonte Töchterle.

Bei der Lehrerausbildung gebe es nun einmal derzeit mit Unis und PH zwei dafür zuständige Institutionen, meinte der Minister. "Wir wissen, dass die Wissenschaft an den Unis zuhause ist und nicht an den PH." Ziel müsse es sein, dass so viel Wissenschaft wie möglich in die Pädagogenbildung einfließe. Um dies zu erreichen, müssten die Weichen dafür gestellt werden, dass auch an den PH mehr Wissenschaft stattfinde. "Das kann nur passieren, wenn man stärker kooperiert oder wenn diese Strukturen irgendwann einmal sogar in den Unis aufgehen." Er sei sich schon klar, dass diejenigen, die für eine engere Zusammenarbeit von Unis und PH plädieren, oft der Forcierung einer "Zwangsehe" bezichtigt würden: "Das liegt mir aber fern."

Sowohl Töcherle als auch uniko-Präsident Heinrich Schmidinger plädierten dafür, der Kommunikation über die Unis größere Sorgfalt zukommen zu lassen. "Unsere hochschulpolitische Wirklichkeit ist nur so gut oder schlecht, wie wir sie kommunizieren", so Schmidinger. Und Töchterle mahnte, den "negativen Diskurs" über die Unis zu beenden.

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