Rupprechter

VP-Minister: "Ministerien aus Wien absiedeln"

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ÖVP-Minister Andrä Rupprechter will das Jahr 2017 dem Kampf gegen die Landflucht widmen.

Rupprechter bastelt an einem „Masterplan“, um Jobsituation und Infrastruktur am Land zu verbessern.

ÖSTERREICH: Sie haben für 2017 einen „Masterplan für die Regionen“ angekündigt. Was heißt das konkret?

Andrä Rupprechter: Wir haben einen Abwanderungsdruck aus den ländlichen Regionen und müssen ein Gegengewicht schaffen. Ich habe gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden eine Regionaloffensive vorbereitet, um da entgegenzuwirken. Dabei geht es vor allem um die Infrastruktur – etwa um Digitalisierung, öffent­lichen Verkehr, aber auch Ganztageskinderbetreuung in sehr entlegenen Gemeinden. Damit auch der ländliche Raum attraktiv bleibt für Frauen. Das ist mein Schwerpunkt in diesem Jahr.

ÖSTERREICH: Weil Landflucht hauptsächlich weiblich ist?

Rupprechter: Ja, die Landflucht ist im starken Ausmaß weiblich. Das hängt vor allem auch mit der Bildungswanderung zusammen. Zur universitären Ausbildung müssen wir in die Städte und nur wenige finden den Weg zurück, weil es wenige attraktive Arbeitsplätze für Akademiker gibt. Da möchte ich eine Gegenbewegung starten. Das geht bis zur Verlagerung von zentralen Einrichtungen und Bundesbehörden in die ländlichen Regionen.

ÖSTERREICH: Also Behörden sollen künftig nicht mehr nur in Wien angesiedelt sein?

Rupprechter: Das steht definitiv auf der Tagesordnung. Wir erarbeiten gerade eine Studie, die das Potenzial für Dezentralisierung erhebt und sich an den Bayern orientiert, die ähnliche Pläne haben. (fis)

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