Doppelspitze

Vetrauensindex: Hofer vor Strache

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Hofer seit Bundespräsidentschaftswahlkampf mit positiven Imagewerten - Strache weiter im Minus.

Während FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nach Hofers gutem, aber letztlich erfolglosem Abschneiden bei der Bundespräsidentschaftswahl 2016 um Einigkeit bemüht sind, rechnen Meinungsforscher mit einer FPÖ-internen Führungsdiskussion. Hofer weise bessere Image- und Vertrauenswerte als Strache auf, eine Personaldebatte werde deshalb kommen, so der Tenor.

Vetrauensindex: Hofer vor Strache
© oe24


Im APA/OGM-Vertrauensindex etwa liegt Hofer deutlich besser als Strache, und Hofer konnte mit der Bekanntgabe seiner Kandidatur zur Bundespräsidentschaftswahl Ende Jänner zulegen. Mit den ersten Fernsehauftritten im März drehte Hofers Vertrauenswert sogar vom Minus ins Plus. Hofer startete kurz nach seiner Wahl zum dritten Nationalratspräsidenten im Dezember 2013 im Vertrauensindex mit einem Wert von minus 13 (Saldo aus "Habe Vertrauen" und "Habe kein Vertrauen") und näherte sich danach im Jahr 2015 von unten kommend immer näher der Nulllinie an. Im März 2016 kam Hofer dann erstmals auf plus 2. Bei der bisher letzten Umfrage im November hielt er sogar bei plus 5. Hofer ist damit auch der einzige FPÖ-Politiker mit einem positiven Vertrauenswert.

Strache baut ab
FPÖ-Chef Strache lag im Dezember 2013 noch bei minus 24, verbesserte sich 2014 und 2015 und erreichte im März 2016 im Sog von Hofer und am Höhepunkt der Ablösediskussion um Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) mit minus 6 seinen bisher besten Wert im APA/OGM-Vertrauensindex. Danach bauten Straches Vertrauenswerte - anders als die von Hofer - wieder ab, und der FPÖ-Chef landete zuletzt im November bei minus 13 Punkten.

Good Guy-Bad Guy-Strategie
Dass Hofer zunächst immer vor Strache lag, erklärt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer mit Hofers Rolle als Dritter Nationalratspräsident, verbunden mit einem mäßigen Bekanntheitsgrad. "Mit seiner Kandidatur und den guten Wahlergebnissen stiegen Bekanntheit und Vertrauenswerte deutlich an", so Bachmayer. Strache dagegen verlor während des Präsidentschaftswahlkampfes Vertrauen. Hofer gab den "Good Guy", Strache den "Bad Guy", erinnert Bachmayer an Strache-Sager wie "Gefahr eines Bürgerkrieges" oder "Merkel ist die gefährlichste Frau Europas".

Im Langzeitvergleich hätten sich die Vertrauenswerte von Strache aber bemerkenswert entwickelt, so Bachmayer. 2006 erreichte der FPÖ-Chef einen Vertrauenswert von minus 56 Punkten. "Er konnte sich seit zehn Jahren also um fast 50 Punkte verbessern. Das liegt vor allem am Wachstum der FPÖ-Wählerschaft und damit seiner Anhänger".

Strache und Hofer selbst betonten am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass es in der FPÖ keine Personaldebatte geben werde. Strache sei der bessere Parteichef, und er werde 2022 wieder als Präsidentschaftskandidat antreten, sagte Hofer.
 
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