Heuer finden die ersten Stimmungstests nach der Nationalratswahl 2006 statt. In Graz, Tirol und Niederösterreich kämpft die ÖVP um Platz eins.
Mit Spannung blickt das ganze Land auf die ersten Stimmungstests nach der Nationalratswahl vom 1. Oktober 2006. Mit der Gemeinderatswahl am 20. Jänner wird der Reigen eröffnet, gefolgt von den Landtagswahlen in Niederösterreich – voraussichtlich am 9. März – und den Landtagswahlen in Tirol am 5. Oktober. Bei allen drei Wahlen kämpft die ÖVP um den ersten Platz. In Niederösterreich und Tirol kämpfen die schwarzen Landeshauptmänner Erwin Pröll und Herwig van Staa sogar um die absolute Mehrheit.
Verlust?
ÖVP-Chef und Vizekanzler Wilhelm Molterer zeigt
gegenüber ÖSTERREICH freilich keine Furcht vor dem Verlust einer Mehrheit:
„Erwin Pröll wird einen souveränen Wahlsieg einfahren und Herwig van Staa
die absolute Mehrheit in Tirol behalten.“ Zumindest in Tirol ist die
Absolute aber nicht so hausgemacht, wie es die Schwarzen darstellen. Nach
wie vor ist ungewiss, wie viele Stimmen Arbeiterkammer-Präsident Fritz
Dinkhauser der ÖVP abspenstig wird machen können. SPÖ-General Josef Kalina
sieht jedenfalls in beiden Ländern „Chancen, die schwarze Absolute zu
brechen“. Und das, obwohl die SPÖ 2003 in Niederösterreich 20 Prozentpunkte
und in Tirol 24 Prozentpunkte hinter der ÖVP lag.
Schwarz-Grün
In Graz sieht ÖVP-General Hannes Missethon
starken Rückenwind für den ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl, der „sehr gute
Persönlichkeitswerte hat“. Nagl ließ zuletzt mit seiner Koalitionsansagen
für Schwarz-Grün aufhorchen.
Grünes Graz
Der Grünen-Bundesparteisekretär Lothar Lockl
rechnet in Graz mit einem Stimmenverlust für die KPÖ. Davon sollen die
Grünen profitieren: „Unser Ziel ist der Einzug in den Stadtrat. Wir wollen
über zehn Prozent erreichen.“ In Niederösterreich wollen sie durch Madeleine
Petrovic auf 9 Prozent zulegen – 2003 lagen sie bei 7 Prozent.
Blaues Wunder
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky rechnet sich
für alle drei Wahlen „hervorragende Chancen“ aus. Die Blauen wollen in allen
Ländern 10 Prozent plus einfahren. „Die drittstärkste Kraft in Graz zu
werden, ist ein greifbares Ziel“, glaubt Vilimsky.
Oranges Fragezeichen
Ob das BZÖ in Tirol und Niederösterreich
überhaupt antritt, entscheidet sich laut Generalsekretär Gerald Grosz erst
Ende Jänner. In Graz ist Grosz selber Spitzenkandidat und glaubt fest an den
Einzug in den Gemeinderat.
Graz: Erster Stimmungstest |
Zweiter Test NÖ: Pröll kämpft um Absolute |
Dritter Test: Viel offen in Tirol |