Juden registrieren? FP-Landesrat regt auf

Waldhäusl: ER empört ganze Welt

Teilen

Im Kampf gegen das Schächten schlägt NÖ-FPÖ-Landesrat Waldhäusl über die Stränge.

Der FPÖ-Politiker aus dem Waldviertel sorgt weltweit für Aufsehen – und Proteste. Der Grund: Weil die NÖ-Tierschutzbehörde von Gottfried Waldhäusl ein Mail an die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) versandte, in dem von der Registrierung der Käufer koscheren Fleisches die Rede war, ist Feuer am Dach. Allzu gegenwärtig ist österreichischen Juden die Shoah und die grausame Bürokratie der Judenvernichtung: „Registrieren geht gar nicht“, so ein Rabbiner. Und auch die NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) schlossen Registrierungen von Juden (und auch Muslimen) aus.

Und Waldhäusl? Er verweist darauf, dass die ersten Pläne zur Eindämmung des Schächtens unter seinen SPÖ-Vorgänger Maurice Androsch gefasst wurden.

Aber anders als Androsch rudert er keineswegs zurück, im Gegenteil. In ÖSTERREICH bleibt er dabei: „Ganz ohne Registrieren wird es nicht gehen.“

Waldhäusl: "Ganz ohne Registrierung wird es aber nicht gehen"

ÖSTERREICH: Sie stehen wegen der Registrierung von Käufern koscheren Fleisches in der Kritik. Werden Befürchtungen der Israelitischen Kultusgemeinde wahr?

Gottfried Waldhäusl: Im Gesetz ist vorgesehen, dass für Schlachtung Bedarf und Zugehörigkeit zur Religionsgemeinschaft kontrolliert werden muss. Ich lasse nun den Erlass meines SPÖ-Vorgängers prüfen. Ganz ohne Registrierung wird es nicht gehen.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie dazu, dass Landeshauptfrau Mikl-Leitner und die Regierung Sie jetzt in Ihrem Plan der Registrierungen zurückpfeifen?

Waldhäusl: Mir geht es um den Tierschutz. Ich mache Tierschutz mit Hausverstand und will das Schächten jedenfalls zurückdrängen.

ÖSTERREICH: Zuletzt sind Rücktrittsforderungen laut geworden. Ihr Vorstoß hat weltweit für Entrüstung gesorgt Treten Sie zurück?

Waldhäusl: Ich arbeite Tag und Nacht für unsere Landsleute und mache eine Politik mit Hausverstand. Ich bin dem Wähler im Wort und niemandem anderen! Birgit Koch

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.