Plus 27,6 Prozent

Wien: Zahl der Einbürgerungen explodiert

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Die Zahl der Einbürgerungen steigt weiter - besonders betroffen ist Wien.

Die Zahl der Einbürgerungen ist wieder angestiegen. 2017 lag sie um 7,5 Prozent über der des Vorjahres. Laut Statistik Austria erhielten im abgelaufenen Jahr 9.271 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft. 35 Prozent aller Eingebürgerten wurden bereits in Österreich geboren, 37 Prozent waren unter 18 Jahre alt.

Die größte Gruppe der Neo-Österreicher (rund 1.300) hatte zuvor die Staatsbürgerschaft von Bosnien und Herzegowina, gefolgt von der Türkei (779), dem Kosovo (664), Serbien (557) sowie Afghanistan (424).

Seit dem Rekordjahr 2003 (45.112 Fälle) sind die Einbürgerungszahlen kontinuierlich gesunken und erreichten im Jahr 2010 mit 6.190 den niedrigsten Wert. Seit 2011 (6.754) stiegen die Zahlen wieder. Die vorläufige Einbürgerungsrate - Einbürgerungen von in Österreich wohnhaften Personen bezogen auf in Österreich lebende Personen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit - lag 2017 wie im Vorjahr bei 0,7 Prozent.

Zuwächse

Im Jahr 2017 wurden in sechs Bundesländern mehr Personen eingebürgert als im Jahr 2016. Die Zuwächse waren in Wien (plus 27,6 Prozent, auf 3.899 Einbürgerungen) am deutlichsten, gefolgt von Niederösterreich (plus 14,3 Prozent, auf 1.319), Kärnten (plus 13,7 Prozent, auf 358) und dem Burgenland (plus zehn Prozent, auf 187). Geringere Zunahmen gegenüber dem Vorjahr wurden in Salzburg (plus 3,8 Prozent, auf 495) und in der Steiermark (plus ein Prozent, auf 823) verzeichnet. In den anderen Bundesländern gab es 2017 weniger Einbürgerungen als im Jahr zuvor: Oberösterreich (minus 26,7 Prozent, auf 1.113), Vorarlberg (minus 9,3 Prozent, auf 410) und Tirol (minus 9,2 Prozent, auf 521).

Mehr als die Hälfte aller Einbürgerungen 2017 erfolgte nach Erfüllung aller Voraussetzungen für eine Einbürgerung aufgrund eines Rechtsanspruchs: 5.313 bzw. 57,3 Prozent. Darunter wurden 3.495 Personen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert (z. B. Geburt in Österreich, EWR-Staatsangehörigkeit oder asylberechtigt), 347 Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes in Österreich und nachhaltiger Integration und 800 Personen aufgrund der Ehe mit einem Österreicher.

Weitere 1.225 Personen erhielten die Staatsbürgerschaft im Ermessen (13,2 Prozent), darunter 1.179 Personen nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz. Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 341 Ehegatten sowie 2.392 Kinder eingebürgert.
 

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