Rassistische Praxis

Grüne zeigen Wiener Polizei an

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Die Exekutive arbeitet mit "Ethnic Profiling". Dabei werden Menschen aufgrund ihrer Herkunft überprüft, auch wenn sie nicht verdächtig sind.

Rassismus-Vorwürfe gegen die Wiener Polizei: Der Grünen Stadtrat David Ellensohn wird die Exekutive der Stadt anzeigen. Hintergrund ist ein neuer Ermittlungsweg, den die Polizei beschreitet. Laut der Wiener Stadtzeitung "Falter" setzen die Ermittler im Kampf gegen Einbrecher "Ethnic Profiling" ein. Dabei werden nicht konkret Verdächtige nur aufgrund ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit überprüft.

"Rechtlich nicht gedeckt"
Es handelt sich um eine ursprünglich aus Großbritannien stammende und höchst umstrittene Methode, die im Wiener Fall gegen Menschen aus Georgien und Moldawien eingesetzt werde, wie Ellensohn erklärt. "Mit Ethnic Profiling werden Menschen aufgrund ihrer Herkunft pauschal verdächtigt. Diese Fahndungsmethode ist rechtlich nicht gedeckt und damit in Österreich nicht zulässig. Deshalb bringen wir jetzt eine Anzeige ein", so der Stadtrat.

"Reine Befragung"
Landespolizeikommandant Karl Mahrer verteidigt die Methode. Es handle sich um eine reine Befragung, um an Informationen aus der Szene zu kommen: "Es geht sehr oft um Kontaktaufnahme, Gespräche und Gefahrenerforschung. Und all das ist gesetzlich legitimiert."

"Rassistische Praktiken"
Dazu Ellensohn: "Dass der Wiener Polizeikommandant Mahrer diese Vorgangsweise als reine 'Befragung' darstellt, ist ein misslungener Versuch, rassistische Polizei-Praktiken zu beschönigen. Wir fordern Mahrer auf, diese Praktiken zu beenden und nicht weiter durchzuführen."

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