NS-Eklat

Wiener nicht mehr beim Akademikerbund

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Die Wiener Obmann forderte letztes Jahr eine Aufhebung des Verbotsgesetz.

Der Wiener Akademikerbund ist ab sofort nicht mehr Teil des Österreichischen Akademikerbundes, der sich als "befreundete Organisation" der ÖVP sieht. Die Wiener wollen künftig einen eigenen Weg gehen, wie sie am Freitag in einer Aussendung betonten. Hintergrund ist ein Eklat aus dem Vorjahr: Damals hatte der Obmann des Wiener Bundes unter anderem die Aufhebung des NS-Verbotsgesetzes und eine "generelle Beendigung der Einwanderung" gefordert.

Eklat
Der Obmann und ein weiteres Vorstandsmitglied waren daraufhin ihrer Ämter enthoben worden - was vom Wiener Bund als statutenwidrig kritisiert worden war. Nun gibt es eine Einigung mit dem Bundes-Bund, in dem Ausschlüsse und Amtsenthebung tatsächlich als unrechtmäßig bewertet werden. Es werde der Schaden im öffentlichen Ansehen bedauert, der dem Wiener Akademikerbund entstanden sei, heißt es nun in einer gemeinsamen Erklärung.

Getrennte Wege
Künftig geht man trotzdem getrennte Wege: In einer Generalversammlung des Wiener Bundes wurde nun dessen Ausscheiden beschlossen. In der offiziellen Aussendung am Freitag wurde dies bestätigt. Damit ergeben sich, so wird klargestellt, zwei selbstständige Organisationen.

"Der Wiener Akademikerbund betont seine geistige und organisatorische Selbstständigkeit bzw. offene Äquidistanz gegenüber allen demokratischen Kräften und engagiert sich zukünftig noch stärker in den großen Grundsatzfragen unserer Gesellschaft", hieß es in der Aussendung. Er sei dem klassischen, konservativ fundamentierten Liberalismus und der Christlichen Kultursubstanz verpflichtet.

Kritik an ÖVP
Mit Kritik an der ÖVP wird dabei nicht gespart: "Angesichts der desaströsen Entwicklung der ÖVP, in der sachbezogene Zukunftsarbeit und die Ernstnahme der Anliegen der Bevölkerung zunehmend blinder EU-Hörigkeit und undifferenziertem Multikulturalismus weichen, ist der Wiener Akademikerbund mehr denn je Ansprechpartner für enttäuschte konservativ, christlich und klassisch-liberal orientierte Bürger."

Es sei bei dieser Gelegenheit erwähnt, hieß es weiter, dass der ehemalige Obmann des Österreichischen Akademikerbundes, der ehemalige Rechnungshof-Chef Franz Fiedler "mittlerweile in den Vorstand des Wiener Akademikerbundes eingezogen ist". Dort werde er die Kompetenz in den Bereichen Staats- und Demokratiereform sowie Justizpolitik "deutlich verstärken", wurde betont.

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