ORF-Stiftungsrat

Wirbel um SPÖ-Unterstützung für FP-Steger

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Der rote ORF-Stiftungsrat aus dem Burgenland stimmte mit VP-FP – gegen SP. 

Er müsse noch „mit dem Chef telefonieren“, sagte Werner Dax – roter Stiftungsrat aus dem Burgenland – Donnerstag in der Früh im ORF, berichten Ohrenzeugen. Nach diesem Telefonat stimmte der Burgenländer für FPÖ-Mann Norbert Steger als neuen Stiftungsratschef. In weiten Teilen der SPÖ wird das als „neuerlicher unfreundlicher Akt der Burgenländer“ interpretiert. Hans Niessls Vertreter im ORF hat schließlich mit VP-FP gestimmt. Während alle übrigen Roten gegen Steger stimmten.

ORF jetzt blau gefärbt

Er ist der erste blaue Stiftungsratschef in der Geschichte des ORF. Gestern wurde Norbert Steger – seines Zeichens Ex-FPÖ-Chef und ehemaliger Vizekanzler – zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsratsgremiums des ORF gewählt.

Steger übernimmt ORF-Stiftungsrat

25 Stiftungsräte stimmten für Steger - auch ein SPÖ-Vertreter

25 ORF-Stiftungsräte (alle VP- und FPÖ-Stiftungsräte sowie der SPÖ-Stiftungsrat aus dem Burgenland) stimmten im gestrigen Stiftungsrat für ihn. Neun (SPÖ, Liste Pilz, Neos und Betriebsräte) votierten gegen ihn. Einer enthielt sich. Die überwiegende Mehrheit für Steger ist nun freilich ein klarer Sieg für die FPÖ. Diese hatte – in der ersten schwarz-blauen Koalition 2000 – zwar schon einmal den Stiftungsratsvorsitzenden gestellt, damals aber mit einem VP-nahen Parteifreien besetzen müssen. Zudem war Steger – einst als jener FPÖ-Chef, der 1986 von Jörg Haider gestürzt wurde, als „Liberaler“ der FPÖ gefeiert – selbst unter ÖVPlern umstritten. Der FP-Rechtsanwalt hatte schließlich unlängst ORF-Korrespondenten mit der Entlassung gedroht – wegen quasi unliebsamer Berichterstattung über Viktor Orbán.

Blümel schwor VP-Räte am Mittwoch auf Steger ein

VP-Stiftungsräte aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg zeigten sich danach unsicher, ob sie den Blauen wählen könnten. Aber: Steger als neuer Ober-Boss des Aufsichtsratsgremiums war zwischen VP-Kanzler Sebastian Kurz und FP-Vizekanzler Heinz-Christian Strache bereits rund um das Koalitionsabkommen paktiert worden. VP-Kanzleramtsminister Gernot Blümel schwor die VP-Stiftungsräte denn auch Mittwochabend noch einmal auf Steger ein.

Steger hat fertiges ORF- 
Konzept in Schublade

Steger selbst hat seit Spätherbst 2017 ein fertiges Konzept für einen „neuen ORF“ in der Schublade. Der ORF solle nach Aktienrecht geführt werden, die Geschäftsführung solle haften. Zudem überlegte Steger laut diesem Konzept auch Teilprivatisierungen sowie eine rigide Verschlankung der Landesstudios. Die FPÖ hat dieses Konzept allerdings nicht formal übernommen.

Wirbel in SP: Burgenlands SPÖ unterstützte FP-Mann Steger

Er müsse noch „mit dem Chef telefonieren“, sagte Werner Dax – roter Stiftungsrat aus dem Burgenland – gestern in der Früh im ORF, berichten Ohrenzeugen. Nach diesem Telefonat stimmte der Burgenländer für FPÖ-Mann Norbert Steger als neuen Stiftungsratschef. In weiten Teilen der SPÖ wird das als „neuerlicher unfreundlicher Akt der Burgenländer“ interpretiert. Hans Niessls Vertreter im ORF hat schließlich mit VP-FP gestimmt. Während alle übrigen Roten gegen Steger stimmten.
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