ORF-Abhöraffäre

Wrabetz: "Strobl hat mein Vertrauen"

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Direktoren wollen Klärung der Vorwürfe, Wrabetz erklärt Diskussion für beendet.

Tauziehen um ORF-Kommunikationschef Pius Strobl: Nach einer vierstündigen Sitzung der ORF-Geschäftsführung, in der die vier Direktoren Karl Amon, Richard Grasl, Wolfgang Lorenz und Thomas Prantner erneut ihre Vorbehalte gegen Strobl bei Generaldirektor Alexander Wrabetz deponierten, gaben sie gegenüber der APA eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie auf Klärung der Vorfälle pochten. So lange dies nicht geschehe, sei Strobl nicht tragbar, so der Tenor.

Erklärung der Direktoren
In einer "Erklärung der vier Direktoren", die Prantner der APA übermittelte, betonten die Direktoren, dass man bis auf weiteres auf einer Ablöse beharre. "Für uns vier Direktoren ist klar, dass wir ohne glaubwürdige Aufklärung der Vorfälle und der Abhöraktion den Rücktritt von Kommunikationschef Pius Strobl erwarten. Die Entscheidung darüber liegt natürlich beim Generaldirektor." Strobl war in die Kritik geraten, weil in seinem Auftrag am Rande einer Stiftungsratssitzung Gespräche von Direktoren mit Journalisten mitgeschnitten worden waren, wofür sich der Kommunikationschef bereits öffentlich entschuldigte.

Wrabetz: "Strobl hat mein Vertrauen"
Nach einem mehrstündigen Gespräch zwischen Wrabetz und Strobl Donnerstagabend stand fest: Wrabetz hat die von Direktoren aufgeworfenen Fragen mit seinem Kommunikationschef geklärt. Laut Wrabetz sind "Fehler passiert, aber es hat definitiv keine Abhöraktion gegeben". Er respektiere die Haltung Strobls, dass dieser sich in der Frage vor seine Mitarbeiter gestellt und die Verantwortung übernommen hat. "Strobl hat mein Vertrauen und ich werde das auch umgehend meinen Direktoren und dem Haus mitteilen", so der ORF-General.

Wrabetz erwartet, dass die öffentliche Diskussion und die Stellungnahmen aus dem ORF damit beendet sind. "Strobl bleibt in seiner Funktion. Er hat selbst eingestanden, dass ein Fehler passiert ist, er hat sich entschuldigt, und er hat weiter mein Vertrauen. Ich erwarte, dass meine Mitarbeiter, dazu zählen auch die Direktoren und Hauptabteilungsleiter, meine Entscheidung akzeptieren. Ich erwarte ein Ende der Diskussion."

 

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