Schul-Ombudsfrau fordert

Wut-Lehrerin will Dolmetscher an den Schulen

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Schulen wenden sich mit ihren Anliegen an die neue Ombudsfrau Susanne Wiesinger.

Wien. Seit Weihnachten ist die von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann eingesetzte Schul-Ombudsfrau Susanne Wiesinger (Autorin von Kulturkampf im Klassenzimmer) für verzweifelte Lehrer erreichbar. Die ersten Anfragen sind bereits eingetrudelt.

Eines der häufigsten Probleme, das an sie herangetragen wurde, schildert Wie­singer im ÖSTERREICH-Gespräch: „Lehrer können mit vielen Eltern schwer kommunizieren, weil es Sprachbarrieren gibt.“ Die Eltern vieler Kinder würden nicht Deutsch sprechen, oft würde „ein großer Bruder, ein Cousin übersetzen, das ist nicht sehr sinnvoll“. Wiesinger hätte aber auch eine Lösung parat: „Wir brauchen Übersetzer in den Schulen. Für jede Schule wird es das nicht spielen, aber zumindest solche, die man anfordern kann und denen man dann auch vertrauen kann, sollte es geben.“

 

Wiesinger geht ab Anfang Februar auf "Zuhör-Tour"

Prinzipiell sei sie natürlich schon dafür, dass die Eltern auch Deutsch lernen, aber: „Das ist oft schwierig. Bis dahin braucht es jemanden, der zwischen Elternhaus und Schule vermitteln kann, der Brücken baut.“

Ab 1. Februar geht Wiesinger auf „Zuhör-Tour“ durch die Bundesländer und besucht die Schulen.       

   

Wiesinger: "Dolmetscher als Brückenbauer"

ÖSTERREICH: Welche Probleme werden an Sie als Ombudsfrau herangetragen?

Susanne Wiesinger: Es geht viel um Mädchen, die benachteiligt und überfordert sind, weil sie sich etwa um kleine Geschwister kümmern müssen. Oft kommt auch, dass man mit Eltern  schwer kommunizieren kann, rein sprachlich.

ÖSTERREICH: Ihre Lösung?

Wiesinger: Ich habe eine Idee. Ob man sie verwirklichen kann, weiß ich nicht. Wir brauchen Übersetzer in den Schulen als Brücken­bauer zu den Eltern.

D. Knob

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