Statt Kanzler im ORF

Wut-Oma wird jetzt TV-Star

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Die „Wut-Oma“ wurde zum echten Politstar. Sie bekam nun Faymanns Sendeplatz.

Als Werner Faymann seinen Auftritt beim ORF-Sommergespräch absagt, wurde schnell Ersatz gefunden: Statt des Bundeskanzler-Talks flimmerte am Montag  um 21.05 Uhr in ORF 2 ein Porträt der 75-jährigen Salzburgerin über die Bildschirme: Frieda Nagl hat sich als „ Wut-Oma “ einen Namen gemacht und wurde praktisch über Nacht zum Politstar.

Während des Sommergesprächs mit Reinhold Mitterlehner letzte Woche prangerte sie Missstände an und sprach vielen aus der Seele. Live im TV konfrontierte Nagl den Neo Vizekanzler mit der Forderung: „Lasst uns nicht verrecken!“ Die Ausgabe vom Montag von "Thema" widmete der rüstigen Wirtin aus Rauris nun ein Porträt.

Nein zu Stronach und FPÖ: Lieber Oma als Politikerin
Frieda Nagl wuchs als elftes von 16 Kindern einer Bauernfamilie in Salzburg auf. 20 Jahre lang engagierte sie sich in ihrer Gemeinde, und zehn Jahre saß sie im Gemeinderat von Rauris. „Jetzt war es einfach mal an der Zeit, wieder aktiv zu werden und meine Meinung zu sagen“, so Nagl zu ÖSTERREICH.

Zuletzt erhielt die 75-Jjährige sogar Joba-Angebote von Team Stronach und FPÖ. „Das tue ich mir aber nicht mehr an“, so die „Wut-Oma“. Nagl kümmert sich lieber um ihre neun Enkelkinder – ein zehntes ist gerade auf dem Weg.

Karin Fischer

Nagl: "Will echte Politiker"

ÖSTERREICH: Was wünschen Sie sich von der Politik?
Frieda Nagl: Ich erinnere mich noch gut an unsere früheren Landeshauptmänner. Das waren richtige Landesväter, die Wort gehalten und noch persönlich mit den Menschen gesprochen haben. Solche Leute braucht es endlich wieder in der Politik.
ÖSTERREICH: Hat Vizekanzler Mitterlehner noch das Gespräch mit Ihnen gesucht?
Nagl: Nach der Sendung hat mir der Mitterlehner gar nicht mehr so schlecht gefallen. Wir haben bei einem Glas Wein sicher eine Stunde lang miteinander geredet.

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