Streit wegen Wiener Quote

Zelt-Städte für Asylwerber

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Flüchtlingsquartiere sind randvoll. Mikl will jetzt Zeltstädte errichten.

Immer mehr Menschen fliehen vor dem Krieg in Syrien, viele davon auch zu uns. Allein in der vergangenen Woche suchten 610 Flüchtlinge hier um Asyl an. Insgesamt gab es 2.278 Asylanträge. Das sind um 68,5 Prozent mehr als im August 2013. Auch gegenüber Juli steigt die Zahl um 6,4 %.

Mikl appelliert, Kirchen und Pfarrhöfe zu öffnen
Deswegen schlägt ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner jetzt Alarm. Die Errichtung von Zeltstädten steht unmittelbar bevor. „Die humanitäre Katastrophe im Nahen Osten erreicht Österreich mit voller Wucht“, heißt es aus dem Ministerium. „Wir stehen knapp vor dem Aus.“

Das Rote Kreuz könnte sehr kurzfristig Zelte für Flüchtlinge liefern. „Die Frage ist allerdings, wie sinnvoll das ist“, sagt Rettungskommandant Gerry Foitik. „Das macht man im Irak, nicht in Österreich.“

Die Ministerin appelliert außerdem an Organisationen wie die Caritas, Kirchen und Pfarrhöfe zu öffnen. Sie erklärt die Dramatik mit der sinkenden Quote in Wien, das als einziges Land diese aber immer noch übererfüllt.

Die zuständige Stadträtin Sonja Wehsely ortet hingegen „Versäumnisse des Bundes“. In absoluten Zahlen versorge Wien 218 Menschen mehr als im Juni.

Caritas: Vor zehn Jahren viel mehr Flüchtlinge
„Eine menschliche Lösung“ will die Caritas erreichen, die derzeit neue Plätze vorbereitet. Vor zehn Jahren hätte es deutlich mehr Anträge gegeben. Die Grünen fordern, Traiskirchen wieder zu öffnen, und wollen einen Asylgipfel.

Die Zelte:
 5 Quadratmeter pro Flüchtling
Das Rote Kreuz kann Zelte innerhalb von Stunden liefern. Diese sind 45 m2 groß und beherbergen acht Personen. Damit bleiben jedem Flüchtling 5 m2. Vier Zelte können mit einem Mittelelement verbunden werden. Sie entsprechen den Hygienebestimmungen und können beheizt werden. Das Rote Kreuz kritisiert dennoch: „Das macht man im Irak, aber nicht in Österreich.“

(knd)

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