Grasl gegen Wrabetz

Zerbricht Koalition am ORF?

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Der Poker um den ORF-Chef könnte der Koalition endgültig den Todesstoß geben.

In Österreich war’s der politische Paukenschlag der Woche, auch wenn es Insider längst gemutmaßt hatten: Richard Grasl, ORF-Finanzchef, ging aus der Deckung und meldete seinen Anspruch auf den Chefposten an: Am 9. August wird er gegen Generaldirektor Alexander Wrabetz antreten.

Wrabetz gegen Grasl ist ein Match SPÖ gegen ÖVP

Dabei geht’s natürlich nicht nur um das Duell zweier qualifizierter Kandidaten, sondern um den vorprogrammierten nächsten Koalitionskrach. Wrabetz ist der Mann der SPÖ, Grasl gilt als ÖVP-nahe. Ihm wird ein enges Verhältnis zu Erwin Pröll nachgesagt.

Der Streit hat das Zeug, die Stimmung in der Koalition zumindest so zu belasten, dass diese platzt und es in der Folge zu Neuwahlen kommt. Der neue Kanzler Christian Kern kann es sich wohl kaum leisten, nach dem Rechnungshof auch noch den ORF zu verlieren.

Entsprechend hart wird gefightet, 18 Stimmen braucht der Sieger im Stiftungsrat, fünf mehr als die jeweiligen Parteien haben: Jetzt kommt es auf die vier Unabhängigen sowie die Stimmen von FPÖ, Grünen, Neos und Team Stronach an.

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