Donnerstag 1.Schultag

Zwillinge dürfen in Wien bleiben

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Der Fall der Komanis wird jetzt überprüft. Kommt grünes Licht, ist Donnerstag 1. Schultag. 

Die Familie Komani hat jetzt beste Aussichten, in Österreich bleiben zu können. Jetzt liegt der Ball bei der Wiener MA 35. Und diese Behörde wird sich nach dem großen Medien-Interesse den Fall ganz genau ansehen und zu dem Ergebnis kommen: Die Familie ist bestens integriert. Die Mädchen, die bis kurz vor ihrer Abschiebung in der oberösterreichischen Gemeinde Steyr lebten, haben dort Freunde, sprechen fließend Deutsch. Die Zwillinge – beides Vorzugsschülerinnen – singen im örtlichen Kirchenchor.

Entscheidung wird jetzt ruck-zuck gehen
Die Behördenwege müssen aber trotzdem neu aufgerollt werden. Der Antrag auf Niederlassungsbewilligung ist aufrecht. Heute holt sich der Verein Purple Sheep, der die Familie betreut, aus dem Krankenhaus, in dem die Mutter nach wie vor liegt, einen Befund über deren Zustand. „Frau Komani geht es psychisch schlechter, als erwartet“, so Purple Sheep-Rechtsberaterin Karin Klaric. Fakt ist: Solange die Mutter der Zwillinge ärztlicher Betreuung bedarf, liegt eine Abschiebung ohnehin auf Eis.

Gleichzeitig wird sich die MA 35 von der Sicherheitsdirektion eine – nicht verbindliche – Stellungnahme über die Zulässigkeit einer Ausweisung holen, erklärt Gregor Schütze, Sprecher von Innenministerin Maria Fekter. Und diese Stellungnahme wird diesmal auf jeden Fall zugunsten der Familie ausfallen, glaubt ein Insider aus dem Innenministerium. Dann prüft die Behörde, wie gut die Familie tatsächlich integriert ist, was die Steyrer Behörde verabsäumt hatte.

Die Entscheidung über den Verbleib von Familie Komani in Österreich wird nach Einschätzung aus dem Innenministerium jetzt ruck-zuck gehen. Denn eine weitere Schlamperei in der Causa kann man sich nicht leisten.

Während die behördlichen Wege ihre Lauf nehmen, erholen sich die Zwillinge von ihrerm Abschiebe-Schock. Täglich unternehmen sie mit ihren Betreuern Ausflüge. „Am Wochenende tobten sie sich am Spielpatz aus“, erzählt Klaric. Dazwischen werden die Mädchen auf ihren Schulbeginn vorbereitet, lernen, machen Aufgaben. Ihr erster Schultag ist am Donnerstag. Wann sie zurück nach Steyr dürfen, ist noch ungewiss.

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