Bundesheer

Hundstorfer gegen Zivildienst-Verkürzung

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Zivildienst für Frauen will er wegen der "Gefahr des Lohndumpings" nicht.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) erteilt Wünschen nach einer Verkürzung des Zivildienstes auf sechs Monate eine Abfuhr. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter hingegen findet, dieses Thema sollte in den Gesprächen über eine Wehrpflicht-Reform mit auf die Agenda. Eine Parteilinie dazu gibt es übrigens noch nicht: Man müsse das "ergebnisoffen" beraten, sagte Kräuter.

Hundstorfer sei prinzipiell gesprächsbereit über die Zukunft des Zivildienstes, sagte sein Sprecher. Er sei aber gegen eine Verkürzung und auch die Öffnung des Zivildienstes für Frauen will er wegen der "Gefahr des Lohndumpings" nicht. Das vorgeschlagene Sozialjahr neben dem Zivildienst einzuführen, wie das Rote Kreuz andachte, wird es übrigens auch nicht spielen: Dieses wäre nur bei einem Wegfall des Zivildienstes finanzierbar gewesen, hieß es aus Hundstorfers Büro.

Blaulichtorganisationen gegen Verkürzung
Auch Rotes Kreuz und Arbeiter-Samariterbund sind nicht begeistert von Forderungen aus der Politik, den Zivildienst auf sechs Monate zu verkürzen. Sie verweisen darauf, dass die Sanitäter-Ausbildung alleine etwa zwei Monate dauere. Caritas-Präsident Franz Küberl meinte indes, dass der Zivildienst in Relation zum Wehrdienst stehen solle. Werde die Wehrpflicht verkürzt, müsse man auch "vernünftig" über eine Verkürzung des Zivildienstes reden.

Bundesjugendvertretung für Verkürzung
"Zivildiener sind immer noch schlechter gestellt als Präsenzdiener, was einer ungerechtfertigten Bestrafung gleichkommt", hieß es in einer Aussendung. Für die Regierung gehe die Arbeit jetzt erst los, betonte die Bundesjugendvertretung.

Das sagen Promis zur Abstimmung FOTOS

»Ein Armutszeugnis für die Politik, die unfähig ist, grundsätzliche Dinge zu entscheiden. Ich war immer gegen Volksbefragungen, wozu haben wir eine Regierung – das überdenke ich jetzt. Was ich nicht verstehe: Minister Darabos sagt, er werde sich nun für das ,zweitbeste System‘ einsetzen. In der Wirtschaft muss ein Manager, der seine Ziele nicht umsetzen kann, abtreten.«

»Ich habe ein solches Ergebnis befürchtet. In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, die emotionalen Nebelgranaten abzuwenden. Gut ist, dass das Thema jetzt im politischen Diskurs ist – bei der Nationalratswahl sehen wir uns wieder! Die Zwentendorf-Abstimmung hat die SPÖ auch knapp verloren – und die Wahl danach deutlich gewonnen.«

»Ich freue mich sehr über das Ergebnis. Und ich bin der festen Überzeugung, dass die Beibehaltung der Wehrpflicht tatsächlich der richtige Weg für das Bundesheer ist. Nun werden wir mit voller Kraft die notwendigen Optimierungsarbeiten beim Heer angehen. Dafür können wir jetzt den Schwung dieses tollen Ergebnisses nutzen.«

»Das Votum war viel eindeutiger als gedacht. Damit steigt der Druck auf Minister Darabos.«

»Das ist gut, damit die jungen Burschen auch künftig etwas für das Land tun werden.«

»Bemerkenswert ist, dass nicht-militärische Motive (Zivildienst) mit Abstand dominierend waren.«

»Ich habe diese klare Entscheidung erwartet: für den Zivildienst und eine Reform.«

»Sehr schade. Die wohl letzte Chance für eine sinnvolle Reform ist verloren gegangen.«

»Ich habe mir etwas anderes erhofft, aber das Ergebnis ist zu akzeptieren. Nachdem der -Zivildienst flächendeckend das wesentliche Argument war, um für die Wehrpflicht zu stimmen, ist jetzt endlich eine Gleichstellung von Zivil- und Wehrdienern angebracht, also die Verkürzung des Zivildiensts auf 6 Monate.«

»Das habe ich nicht erwartet. Aber wie das Volk entscheidet, muss akzeptiert werden.«

»Damit müssen jetzt weiterhin Tausende junge Männer sinnlos Zeit verschwenden.«

»Das ist ein großartiger Tag für Österreich. Die hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass es ein großes Interesse an dem Thema gibt. Jetzt muss aber das Heer reformiert werden. Denn das Ergebnis macht deutlich, dass die Österreicher das Heer reformieren, nicht demontieren wollen. Und fix ist: Darabos muss jetzt gehen!«




 
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»Ein Armutszeugnis für die Politik, die unfähig ist, grundsätzliche Dinge zu entscheiden. Ich war immer gegen Volksbefragungen, wozu haben wir eine Regierung – das überdenke ich jetzt. Was ich nicht verstehe: Minister Darabos sagt, er werde sich nun für das ,zweitbeste System‘ einsetzen. In der Wirtschaft muss ein Manager, der seine Ziele nicht umsetzen kann, abtreten.«

»Ich habe ein solches Ergebnis befürchtet. In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, die emotionalen Nebelgranaten abzuwenden. Gut ist, dass das Thema jetzt im politischen Diskurs ist – bei der Nationalratswahl sehen wir uns wieder! Die Zwentendorf-Abstimmung hat die SPÖ auch knapp verloren – und die Wahl danach deutlich gewonnen.«

»Ich freue mich sehr über das Ergebnis. Und ich bin der festen Überzeugung, dass die Beibehaltung der Wehrpflicht tatsächlich der richtige Weg für das Bundesheer ist. Nun werden wir mit voller Kraft die notwendigen Optimierungsarbeiten beim Heer angehen. Dafür können wir jetzt den Schwung dieses tollen Ergebnisses nutzen.«

»Das Votum war viel eindeutiger als gedacht. Damit steigt der Druck auf Minister Darabos.«

»Das ist gut, damit die jungen Burschen auch künftig etwas für das Land tun werden.«

»Bemerkenswert ist, dass nicht-militärische Motive (Zivildienst) mit Abstand dominierend waren.«

»Ich habe diese klare Entscheidung erwartet: für den Zivildienst und eine Reform.«

»Sehr schade. Die wohl letzte Chance für eine sinnvolle Reform ist verloren gegangen.«

»Ich habe mir etwas anderes erhofft, aber das Ergebnis ist zu akzeptieren. Nachdem der -Zivildienst flächendeckend das wesentliche Argument war, um für die Wehrpflicht zu stimmen, ist jetzt endlich eine Gleichstellung von Zivil- und Wehrdienern angebracht, also die Verkürzung des Zivildiensts auf 6 Monate.«

»Das habe ich nicht erwartet. Aber wie das Volk entscheidet, muss akzeptiert werden.«

»Damit müssen jetzt weiterhin Tausende junge Männer sinnlos Zeit verschwenden.«

»Das ist ein großartiger Tag für Österreich. Die hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass es ein großes Interesse an dem Thema gibt. Jetzt muss aber das Heer reformiert werden. Denn das Ergebnis macht deutlich, dass die Österreicher das Heer reformieren, nicht demontieren wollen. Und fix ist: Darabos muss jetzt gehen!«