Stiftungsrat

Attacke gegen Wrabetz und Streit um die Wahl-Duelle

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Am Donnerstag wurden - freilich indirekt - Wahlkampfwünsche deponiert.

Wie in dieser Kolumne angekündigt, plant der ORF vor der Nationalratswahl 15 TV-Duelle der Spitzenkandidaten und zwei Elefantenrunden. Das bestätigte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gestern im ORF-Stiftungsrat. In dem angeblich unabhängigen Gremium haben die Parteienvertreter von drei Parteien - SPÖ, ÖVP, FPÖ - am Donnerstag freilich gleich indirekt ihre Wahlkampfwünsche deponiert.

SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer hat etwa ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner kritisiert. Diese habe - so der Vorwurf - die ORF-Mitarbeiter in ihren Auseinandersetzungen nicht zügeln können. Wrabetz hat die Info-Agenden nun von Zechner übernommen.

Das wiederum sieht die ÖVP als Wunscherfüllung an die SPÖ. ÖVP-Stiftungsrat Thomas Zach will daher ganz genau darüber wachen, dass "kein Eindruck der Parteilichkeit" bestehe.

Neues Gesetz

Dezidierter wurde FP-Stiftungsrat Norbert Steger, der in Anspielung auf eine vermutete Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen nach der Wahl mit einem "neuen scharfen ORF-Gesetz" drohte und ebenfalls "objektive Berichterstattung" forderte.

Konflikt um 15 Duelle

Wrabetz muss aber auch noch die unterschiedlichen Wünsche von SPÖ und ÖVP für die Wahlkonfrontationen abwehren. Die SPÖ möchte, dass in allen 15 Duellen nur die Spitzenkandidaten - also etwa Christian Kern und Sebastian Kurz - debattieren müssen. Die ÖVP soll wiederum deponiert haben, dass sie auch Stellvertreter schicken wolle. Kurz würde sich dann nur dem Duell mit SP-Kanzler Kern und FP-Chef Heinz-Christian Strache stellen.

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