Politik-Insider

Schwarze setzen jetzt auf blaues "Pferd"

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Schwarz-blauer Flirt bereits als Vorspiel für zukünftige Polit-Ehe.

Spindelegger empfängt Strache. VP-Klubchef Kopf will mit der FPÖ verhandeln. Warum der schwarz-blaue Flirt nichts mit der Schuldenbremse zu tun hat …

Am Mittwochabend diskutierte SPÖ-Klubchef Josef Cap mit seinem schwarzen Pendant Karlheinz Kopf im ORF-Radio. Nach der Diskussion plauderten die zwei Herren noch kurz – und die Stimmung war unterkühlt. Cap rauschte mit den Worten ab: „Jetzt geh ich lieber, bevor mir der Kragen platzt.“

Der Hintergrund der roten Erregung: Die ÖVP – allen voran Klubchef Kopf – flirtet immer auffallender mit den Freiheitlichen. Dass die FPÖ die Schuldenbremse im Jänner tatsächlich unterstützen könnte, glaubt man freilich auch in der ÖVP nicht.
Die Schwarzen bauen für die Zeit nach der Nationalratswahl vor:

Vergangene Woche empfing VP-Vizekanzler Michael Spindelegger erstmals FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu einem Gespräch in seinem Außenamt. Im Jänner soll das nächste Treffen folgen. So soll der FP-Chef umschwärmt werden und nicht mehr „Ausgrenzung“ rufen können.

Kopf signalisiert nun, dass er mit der FPÖ ein „Demokratiepaket“ verhandeln könne. Die Taktik dahinter: Die FPÖ will eine Volksabstimmung über die EU-Hilfspakete. Dass die ÖVP damit liebäugelt, hängt damit zusammen, dass Kanzler Faymann 2008 ja eine EU-Volksabstimmung versprochen hatte. Wenn wir dieses Thema am Köcheln halten, ist es für die SPÖ schlecht“, sagt ein VP-Stratege.

Vor allem aber visieren maßgebliche Kreise der Schwarzen bereits eine schwarz-blaue Koalition für die Zeit nach der Nationalratswahl an. „Die Mehrheit bei uns ist mittlerweile dafür, weil es uns in der Großen Koalition zerreißt.“ Der Haken: Derzeit liegt die FPÖ klar vor der ÖVP. Und, ob die VP Strache wirklich zum Kanzler wählen würde?

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