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Richtungsstreit in der FPÖ: Radikal oder "bürgerlich"

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Strache und Kickl wollen eine halbwegs „moderate“ Linie fahren.

Entscheidung. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat es derzeit wirklich nicht leicht. Er hatte sich bei der Wien-Wahl vergangenen Sonntag ein weit besseres Ergebnis erwartet. Strache hat zudem am Tag nach der Wahl seinen Rauchentzug begonnen und last, but not least tobt in der blauen Welt auch noch ein Richtungsstreit. Strache und sein blauer Generalsekretär Herbert Kickl wollen eine halbwegs „moderate“ Linie fahren, um „angefressene“ SP- und VP-Wähler weiter zu ködern. Ex-FP-Nationalratspräsident Graf und seine Unterstützer hingegen sehen im Wien-Wahlergebnis eine Bestätigung, dass der blaue Kurs wieder schärfer werden müsse.

Rote planen "Digitale Welle" und eine eigene Zeitung für SPÖ-Bezirke
Offensive. Dass FP-Chef Strache derzeit die Klaviatur der Social-Media-Dienste im Internet so gut bespielt, stößt der SPÖ übel auf. Die Roten wollen nun auch im 21. Jahrhundert ankommen und setzen – nach einem gescheiterten Social-Media-Versuch im Kanzleramt 2011 – auf eine rote Digitalisierungskampagne. SP-Kommunikationschef Matthias Euler-Rolle wird die Strategie ausarbeiten. Am 3./4. November laden er und SP-Geschäftsführer Schmid über 100 Bezirksorganisationen nach Lienz, um den Startschuss für die neue Digital-Welle zu geben. Auch eine neue Software wird präsentiert, mit der alle SP-Bezirke ihre eigene „Zeitung“ produzieren könnten.

Grasl hat Chancen auf ORF-Spitze
Gerüchte. Überlebenskämpfer Alexander Wrabetz – Teile der SPÖ wollen ihn seit 2008 als ORF-Chef absetzen – sollte man zwar noch nicht abschreiben, aber Regierungsauguren berichten, dass der derzeitige ORF-Finanzchef Richard Grasl die besten Chancen habe, nach der nächsten ORF-Wahl neuer Generaldirektor am Küniglberg zu werden.
 

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