Politik-Insider

SPÖ-Rochaden im Herbst

Teilen

Faymann plant Befreiungsschlag nach der Wien-Wahl

Rot. Die SPÖ-Bundesgeschäftsstelle hat Werner Faymann mit seinen Vertrauten Gerhard Schmid und Matthias Euler-Rolle bereits neu besetzt. Wie in dieser Kolumne bereits nach der Steiermark-Wahl angekündigt, soll das aber nicht der letzte Streich bleiben.

Der rote Kanzler plant vielmehr nach den Landtagswahlen in Oberösterreich und Wien einen richtigen Befreiungsschlag. Er will sein Ministerteam umbilden:

  •  SPÖ-Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek soll abgelöst werden. Statt ihr könnte Kanzleramtsminister Josef Ostermayer übernehmen. Er würde dann die Agenden von Bildung und Kunst wieder vereinen.
  • SP-Staatssekretärin Sonja Steßl würde statt Ostermayer zur Kanzleramtsministerin – samt Frauenagenden – aufsteigen.
  • Sollte SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer nach Wien wechseln oder als Bundespräsidentschaftskandidat (siehe unten) antreten, soll die derzeitige Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser ins Sozialressort wechseln – wenn ihr Gesundungsprozess so weit fortgeschritten ist.
  • Oberhauser soll dann eine Wiener Stadträtin als Gesundheitsministerin folgen.
  • Sollte Klubchef Andreas Schieder nach Wien wechseln, soll sein Job auch mit ­einer Frau besetzt werden.

Hundstorfer, Pröll oder Griss für Hofburg

Wahl. Eigentlich gehen die meisten rot-schwarzen Parteistrategen davon aus, dass Niederösterreichs VP-Landeshauptmann Erwin Pröll und SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei der Bundespräsidentenwahl antreten werden. Geht es nach den rot-schwarzen Seniorenvertretern Karl Blecha und Andreas Khol, soll es hingegen eine gemeinsame Kandidatin der Regierungsparteien geben: Ex-OGH-Richterin und Hypo-Forscherin Irmgard Griss.

Schwarze Angst vor Erwin Prölls neuem Hardliner-Kurs

Härte. Niederösterreichs mächtiger VP-Landeshauptmann Erwin Pröll zeigt der Bundesregierung in Wien derzeit auffallend oft die Rote Karte: Er ließ den Asylgipfel platzen und stieg aus der Bildungsreform aus. In der ÖVP mehren sich nun die Ängste, dass Pröll Tempo und Ton in den kommenden Wochen und Monaten weiter verschärfen könnte: Immerhin dürfte Pröll seine Hofburg-Kandidatur (siehe oben) sehr ernst meinen. Dafür will er sich als „Aufpasser“ und „Zuchtmeister“ der Regierung positionieren, sagt ein VP-Stratege.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.