Politik-Insider

Wie FP-Chef Strache rote und schwarze Wähler ködern will

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PLUS: Werden die Neos jetzt zum 
Königsmacher der Regierung?

Viele belächelten die FPÖ-Plakate. Aber Heinz-Christian Strache und sein Generalsekretär Herbert Kickl setzten mit den „Nächstenliebe“-Plakaten – nur für Inländer – auf eine alte Strategie von Jörg Haider. 1999 versteckte und verabschiedete Haider offenkundige Rechtsaußen aus seinen Reihen und gab sich – bis auf die letzten Tage des Wahlkampfes – damals ungewohnt sanftmütig.

Damals köderte Haider mit dieser Taktik SPÖ- und ÖVP-Wähler und katapultierte die Blauen auf Platz zwei.

Straches Kurs. Das hat Strache nun ebenfalls versucht. Dass er in Umfragen – trotz Antreten von Frank Stronach und BZÖ – auf rund 20 Prozent kommt, dürfte auch daran liegen.

Zudem setzen die Blauen auch auf Hausbesuche, Discotouren und natürlich auf die TV-Auftritte.

Dass Strache ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher nach der „Elefantenrunde“ am Donnerstag Blumen schenkte, war verständlich: Die ORF-Konfrontationen haben Strache nach einem Krisenjahr wieder ins Spiel gebracht.

Werden die Neos jetzt zum 
Königsmacher der Regierung?


Sollten die Neos um Matthias Strolz am Sonntag tatsächlich die politische Sensation schaffen und ins Parlament einziehen, könnten sie zum Königsmacher der nächsten Regierung werden.

Derzeit fischen die Neos – die aus ehemaligen VP-Mitstreitern und LIF-Anhängern bestehen – im ÖVP-, Grün- und Liberalen-Wählerteich.

Dass die Neos gerne mitregieren würden, ist ein offenes Geheimnis – immerhin präsentiert sich Hans Peter Haselsteiner gar als Ministerkandidat.

Schwarz-Blau-Neos? Eine Koalition mit der FPÖ schließen die Neos derzeit klar aus. Sollte die rot-schwarze Koalition allerdings ihre Mandatsmehrheit verlieren, würden die Neos als Dritter im Bunde bereitstehen. Inhaltlich stehen sie der ÖVP schließlich nahe.

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